Herne. . „Der Erste macht das Licht an“, Teil 2: Im Rahmen dieser Ausstellungsreihe sind in den Wanner Werkstätten nun Bilder von Daniel Pajonk zu sehen.

Die große Grashüpfer-Skulptur des zuvor gezeigten Street-Art-Künstlers „Eins A CE“ hängt über dem schwungvoll im 50er-Jahre-Design gestalteten Schriftzug „Hallenbad“ an der Heinestraße. Eine (Dauer-) Leihgabe für das Kreativquartier. Jetzt zeigen die Wanner Werkstätten in ihrer Ausstellungsreihe „Der Erste macht das Licht an“ Bilder von Daniel Pajonk. Die Holzskulpturen von Alexander Reisenberg adeln den Ausstellungsraum weiterhin.

Etwa 20 Kunstinteressierte kamen Freitagabend zur Vernissage von Pajonks Arbeiten, nach den Grußworten von Michaela Pawelke und Tinika Aufermann werden die Bilder angeschaut. Dann gibt’s mediterrane Antipasti.

Der Dank geht auch an die Kunstlehrerin

Pajonk ist waschechter Wanner, wohnt ganz in der Nähe. Um sein Leben zu bezahlen, arbeitet der 36-Jährige für die Ruhrkohle AG (RAG) und kümmert sich um Gesundheitsfragen. Doch seine Leidenschaft gilt der Kunst – schon seit der Grundschule. Er denkt noch immer gern an seine erste Förderin, die Kunstlehrerin Frau Gille: „Sie hat mir ein paar Tricks gezeigt.“

Es ist viel Zeit vergangen, seit Pajonk als Dötz einen Löwen malen musste. Heute lässt er sich auf keinen Stil einordnen, seine Bilder sind figürlich und abstrakt, man erkennt Anklänge an Willem de Kooning, ein anderes zeigt eine Grubenszene mit gesichtslosen Bergmännern, und der Betrachter fühlt sich an van Goghs frühe Zeit in der wallonischen Borinage erinnert. Vielleicht.

Expressives, eruptives Werk

„Kunst ist das Freieste, was man machen kann“, sagt der Künstler. Nur eines der vier gehängten Bilder hat einen Namen. Beim „Joghurts Face“ springen die Farben förmlich aus der Leinwand. Ein expressives, eruptives Werk. Die anderen Namen entstehen spontan im Gespräch: „Nennen wir es Rorschach-Test“, ein Bild, das an das Assoziationsspiel beim Psychologen erinnert. „Ich habe Öl gefaltet“ soll ein anderes heißen.

Sieht man die Bilder ohne Vorabinformationen – man käme kaum auf den Gedanken, sie stammten von einem Künstler. Pajonk zeigt im Kreativquartier vier Seiten seines Könnens, vier Handschriften. Man kann die Bilder kaufen, die Preise sind Verhandlungssache. Pajonk sagt, er male zwar für sich selbst, er nehme aber auch Aufträge an: daniel.pajonk@hotmail.de.

>> WEITERE INFORMATIONEN: Öffnungszeiten

„Wir möchten vor allem regionale Bürger von der Vielfältigkeit schöner und universeller Produkte überzeugen und vielfältige Möglichkeiten urbaner Produktion aufzeigen.“ So heißt es u. a. im Selbstverständnis der Wanner Werkstätten.

Öffnungszeiten Hallenbad, Heinestraße 1: Mo und Mi 11-14, Di und Do 14-17, So 14-17 Uhr. Die Ausstellung ist noch bis zum 15. Juni zu sehen.