Herne. . Ein Gespräch mit leitenden Mitarbeiterinnen in der Altenpflege. Der Beruf bietet nach ihren Erfahrungen viele Vorteile und Pluspunkte.
Um das Image von Berufen in der Altenpflege ist es nicht besonders gut bestellt, wissen Cornelia Hubert, Anja Hempel, Dorothe Zulewski, Irene Zawieja und Heike Strauss. Sie finden: „Völlig zu unrecht“. Alle fünf sind seit Jahren und Jahrzehnten in ambulanten und stationären Diensten tätig. Die Arbeit stelle einige Herausforderungen, aber das sei doch eigentlich in jedem Beruf der Fall. Sie sehen in der Altenpflege zahlreiche Vorzüge.
Anja Hempel ist bei der Caritas Bereichsleiterin für Pflege und Betreuung und gelernte Pflegefachkraft. Sie verhehlt keineswegs, dass gesetzliche Vorgaben den Alltag beeinflussen. Allerdings bestehen nach ihren Worten auch eine Menge an Möglichkeiten, um bei den Arbeitsbedingungen auf Wünsche der Beschäftigten einzugehen. Gerade bei den Dienstzeiten könne ein Arbeitgeber dem Personal durchaus entgegenkommen.
„Modelle, über die derzeit arbeitspolitisch diskutiert wird, lassen sich in der Altenpflege umsetzen“, erklärt Dorothe Zulewski, die beim Diakonischen Werk die Gesamtleitung für den Bereich Wanne inne hat. Ob Teilzeittätigkeit oder Rückkehr von Teil- in Vollzeit könne man in die Tat umsetzen. Für die 61-Jährige hat der Beruf aber nicht aufgrund der Flexibilität seinen Reiz, sondern sie schätzt vor allem, dass „es keine Routine gibt. Kein Tag ist wie der andere.“ Um die Anforderungen zu bewältigen, sei der Teamgeist hilfreich, der in den Einrichtungen vorherrsche.
Berufliche Perspektiven
Das kann Irene Zawieja, Koordinatorin beim DRK für Personaleinsatz und innerbetriebliche Fortbildung, nur bestätigen. Sie weist aber auch auf die Gespräche hin, in denen Kollegen sich über den Pflegealltag austauschen. „Man darf nicht vergessen, dass es im Umgang mit Patienten viele positive Erfahrungen gibt“, hebt Heike Strauss, Leiterin der beiden AWO-Einrichtungen, Willi-Pohlmann- und Else-Drenseck-Seniorenzentrum, hervor. Dass man in der Altenpflege beruflich vorankommen kann, zeige ihre eigene Biografie, so Strauss. Nach Abitur und kaufmännischer Lehre habe sie zunächst Altenpflegehelferin gelernt und gemerkt, dass der Beruf für sie genau richtig ist. Später legte sie das Examen ab und ist seit über zehn Jahren in leitender Position tätig.
Auf Ausbildung werde schon seit langer Zeit großen Wert gelegt, unterstreicht Cornelia Hubert von der Familien- und Krankenpflege Herne. Nachwuchskräfte biete man die Möglichkeit, eigene Ideen umsetzen und stehe ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Die Träger, für die fünf Fachkräfte tätig sind, zahlen alle nach tariflichen Vereinbarungen, „verbunden mit den festgelegten Arbeitszeiten und Urlaubstagen“. Bei den Wohlfahrtsverbänden gilt in der Regel die 39-Stunden-Woche. Lohnunterschiede zum Pflegepersonal in Krankenhäusern ergeben sich mitunter durch dort gezahlte Aufschläge und Zulagen.