Herne. . Die Herner Symphoniker begeisterten zum Europatag mit Filmmusik unter dem Titel „Soundtracks“. Beeindruckend: die Geigerin Liv Migdal.
Ein Hauch von Hollywood fegte durch das Kulturzentrum, als am Samstagabend die MGM-Fanfare erklang. Ganz im Zeichen der Filmmusik stand das Konzert der Herner Symphoniker zum Europatag.
Vor trotz des tollen Wetters ausverkauften Rängen schaffte das Orchester unter Leitung von Elmar Witt, das Publikum zu begeistern. Alle Musikerinnen und Musiker ernteten minutenlangen Beifall. Diesen Applaus hatte sich das junge Orchester durch sein engagiertes Spiel verdient.
Bekannte Filmmelodien interpretiert
Das Programm unter dem Titel „Soundtracks“ mit bekannten Filmmelodien wie dem „James Bond Thema“ oder der Musik aus dem Film „Der Pate“ hatte auf jeden Fall großen Wiedererkennungswert, doch das hat auch so seine Tücken. Die oft in Rhythmik und Dynamik sehr variablen Melodien und die immer wieder auftretenden Tempowechsel erforderten von den Musikern höchste Konzentration.
Auftretende Ungenauigkeiten im rhythmischen Spiel oder der Intonation waren leicht erkennbar. In den meisten Fällen gelang dies aber dem Orchester hervorragend. Vor allem die äußerst schwierigen Rhythmen in der „Star Wars-Suite“ erklangen meistens auf dem Punkt.
Mal orientalisch, mal lateinamerikanisch
Der Kolorit der gespielten Filmmusik aus nahezu fünf Jahrzehnten umfasste viele, durch das jeweilige Thema vorgezeichnete Musikstile. So hörte man in der Musik aus „Lawrence von Arabien“ orientalische Klänge, bei den „Glorreichen Sieben“ tauchten lateinamerikanische Rhythmen auf, und bei „Titanic“ waren es irische Flöten. Auch der Tango war, rhythmisch sehr gut intoniert, bei Carlos Gardels „Tango por una Cabeza“ zu hören.
Nicht nur in diesem Stück, sondern auch in den jüdisch angehauchten Melodien aus „Schindlers Liste“ war die beeindruckende Violinistin Liv Migdal auf der Bühne. Ihr Spiel war auf der einen Seite äußerst melodiös und ausdrucksstark, konnte aber, wenn es das Stück erforderte, auch aggressiv und unberechenbar werden.
Im Finale ertönten unter dem engagierten Dirigat Elmar Witts noch die äußerst populäre Winnetou-Melodie und das Thema von „Indiana Jones“. Damit brachte das Orchester das Publikum dann ganz auf seine Seite und bewies mal wieder, dass es die Zuhörer im Kulturzentrum mit seiner Musik begeistern kann.