Eine Delegation aus der künftigen Partnerstadt Luzhou in China war in Herne zu Gast. Warum eine Freundschaftsvereinbarung unterzeichnet wurde.

Zu einer Stippvisite war Freitagmorgen eine neunköpfige Delegation aus der künftigen chinesischen Partnerstadt Luzhou in Herne zu Gast. Die Gruppe mit führenden Vertretern aus Wirtschaft und Verwaltung hatte auf der Rückreise von der Hannover Messe eine Zwischenstation vor Ort eingelegt.

Während eines Festaktes im Herner Rathaus unterzeichneten die Spitzen beider Städte eine Vereinbarung über eine freundschaftliche Zusammenarbeit. Ein Vertrag, der die Städtepartnerschaft besiegelt, soll folgen, wenn die weiteren staatlichen Instanzen in China ihre Zustimmung gegeben haben.

Betonung der Potenziale

Der Oberbürgermeister von Luzhou, Liu Qiang, stellte in seiner Rede die Entwicklungschancen von Herne heraus. Zudem betonte er, dass er auf wirtschaftlichem Gebiet und speziell bei den erneuerbaren Energien viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit sehe.

Auf die Potenziale beider Städte hob auch Hernes Oberbürgermeister in seiner Rede ab. In der heimischen Wirtschaft, im Bildungswesen oder auch auf kulturellem Gebiet bestehe ein großer Wunsch an Austausch und Kooperation. Dudda wies darauf hin, dass unter den Festgästen Unternehmer und Schulleiter seien, die Interesse an Kontakten hätten. Darüber hinaus betonte er, dass in Herne viele führende Unternehmen aus dem Schifffahrts-, Anlagen- und Kraftwerksbau ihr Zuhause haben.

Präsent auch für die Gastgeber

Für seinen Amtskollegen hatte der OB ein Überraschungsgeschenk parat: Er überreichte ihm ein BVB-Trikot mit den Unterschriften zahlreicher Spieler. Borussia stehe bei vielen Chinesen hoch im Kurs, erläuterte Dudda, nachdem der Verein dort auf Werbetour gegangen sei. Zudem haben die Borussen in Shanghai ein BVB-Büro eröffnet.

Aber auch für den Gastgeber gab es ein Präsent: Als Beispiel für die Jahrtausende alte Handwerkskunst seines Landes, wie Liu Qiang erklärte, übergab er einen Fächer und eine Geldbörse. Die Delegation, die zwei Dolmetscher mitbrachte, war am Morgen in Herne eingetroffen und fuhr nach rund zwei Stunden weiter.

Solartechnologie fördern

Bevor Luzhous OB sich nach der Ankunft ins Rathaus begab, stieg er zunächst ins Solarfahrzeug, das vor dem Eingang parkte. Den Wagen, den es nur als Prototyp gibt, haben Studenten des Herner Instituts Ruhr-Valley konstruiert. Den Grund für das große Interesse erklärte Liu Qiang selbst: In Luzhou entstehe derzeit ein Industriepark für Solartechnologie.