Auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) im mittleren Ruhrgebiet zu Bochum hinterfragt die Barrieren am neuen Kreisverkehr in Eickel kritisch.

Wie bereits ausführlich berichtet hat die Bochumer Stadtverwaltung die zu ihrem Gebiet gehörende Hordeler Straße vom Kreisverkehr an der Magdeburger- /Riemker Straße abgebunden, um den Verkehrsfluss am Hannibal-Zentrum vorbei über die Dorstener Straße zu leiten. Sowohl Eickeler Bürger als auch Anwohner und Geschäftsleute auf Hofsteder Seite machten ihrem Ärger über die Sperrung bereits Luft.

„Die Barrieren führen zu einer erheblichen Belastung für die gewachsenen Strukturen am Handels- und Dienstleistungsstandort Eickel”, heißt es in einer Stellungnahme von Rouven Beeck, dem stellvertretenden Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Handel/Verkehr.

Beeck erinnert daran, dass sich die IHK bereits im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für den zweigleisigen Ausbau der Straßenbahnlinie 306 im Jahre 2001/2002 gegen die Abtrennung der Hordeler Straße auf Bochumer Gebiet ausgesprochen hatte. „Die Hordeler Straße stellt für den Stadtteil Herne-Eickel und die dort ansässigen Händler und Dienstleister eine wichtige Verbindung aus und in Richtung Bochum dar. Über sie erreicht ein bedeutender Teil der Kunden aus dem Bochumer Norden das Eickeler Zentrum. Diese werden mit der bereits damals geplanten und nun realisierten Abbindung und der neuen Verkehrsführung über die Dorstener Straße im Zweifel in andere Einkaufszentren geleitet”, so die Stellungnahme.

Die IHK weist auch auf die Verschärfung der Situation durch die zur Zeit unzulängliche Ampelsteuerung hin, die zu „erheblichen Rückstaus” im Kreuzungsbereich Dorstener /Riemker Straße führt.

Außer der Abbindung der Kundenströme von Eickel bemängelt Rouven Beeck auch eine erhebliche Minderung der zunächst städtebaulichen Aufwertung im Zuge der Modernisierung der Strecke entlang der Linie 306, sie werde geradezu konterkariert. Beeck: „Auch die damals sinnvolle und notwendige Investition in die Planung und den Bau eines Kreisverkehrs erscheint nach der Abbindung in einem anderen Licht.”

Die Industrie- und Handelskammer befürchtet, dass die sich abzeichnende Entspannung von Leerständen Eickeler Ladenlokale durch die Entscheidung im Bochumer Rathaus ins Stocken geraten wird und konstatiert: „Einen zwingenden Grund für einen derart tief greifenden Eingriff in Handelsstrukturen zwischen zwei Städten vermag die IHK derzeit nicht zu erkennen.”