Herne hat eine neue Städtepartnerschaft geschlossen - mit Luzhou in China. Dazu ein Kommentar von WAZ-Redakteurin Karoline Poll.
Die Atom-Diktatur Nordkorea liegt auf der Rangliste für Pressefreiheit nur vier Plätze hinter China. Das Land, mit dem die Stadt Herne so gerne in Partnerschaft treten möchte, inhaftiert Regime-Gegner, schlägt die tibetische Minderheit nieder und zensiert das Internet. Zur Erinnerung: Die offiziellen Kontakte zur französischen Partnerstadt Hénin-Beaumont hat Oberbürgermeister Frank Dudda nach politischem Rechtsruck gekappt. Dabei ist der Front-National-Bürgermeister immerhin demokratisch gewählt. Allein das ist im Ein-Parteien-Staat China undenkbar. Menschenrechtsverletzungen, Zensur und Repressionen gegen Andersdenkende: Die Stadt Herne muss sich vorwerfen lassen, diese Verhältnisse stillschweigend zu akzeptieren. Daran ändert eine „Probezeit“ nichts.