Herne. . Entsorgung Herne will bei der nächsten europaweiten Ausschreibung die flächendeckende Einführung von festen Behältern fordern.
Die Gelbe Tonne könnte die Gelben Säcke in Herne ablösen. Entsorgung-Herne-Vorstand Horst Tschöke sieht eine Chance im neuen Verpackungsgesetz, das die bisherige Verpackungsverordnung 2019 ablöst.
Ab dem kommendem Jahr bestimmen die Städte, wie die Sammlung vor Ort durchgeführt wird. Sie selbst entscheiden darüber, ob in Tonnen gesammelt wird oder in Säcken – und nicht mehr das Duale System Deutschland. Sie regeln dann auch, wann und wie oft der Müll mit dem Grünen Punkt abgeholt wird. Tschöke legt Wert darauf, dass auch Gelbe Tonnen wie bislang die Gelben Säcke alle zwei Wochen entsorgt werden. „Alle vier Wochen, wie es das Duale System gerne hätte, das können wir unseren Bürgern nicht zumuten“, so Tschöke in einem Pressegespräch am Dienstag.
Komplexes Abfallsystem
Bei der Wertstofftonne, wie sie bereits in Horsthausen, Elpeshof, Pantringshof, Börnig und Teilen von Holthausen aufgestellt ist, werde es aber wohl bleiben. Eine Ausweitung auf das gesamte Stadtgebiet sei hier nicht sinnvoll. In den bisherigen Bezirken gebe es eine hohe Quote von Ein- und Zweifamilienhäusern. „Wir haben festgestellt, dass in Bereichen, wo es vor allem Mehrfamilienhäuser gibt, zu viele Stoffe in die Wertstofftonnen gesteckt werden, die dort nicht hineingehören.“ Bisher hat das städtische Entsorgungsunternehmen in einem komplexen Abfallsystem einen schlechten Stand: Zunächst müsse mit dem Dualen System verhandelt werden, ob überhaupt Gelbe Tonnen aufgestellt werden können. Nach der Abstimmung über das Verfahren kann sich Wertstoffrecycling Herne, wiederum eine Tochterunternehmen von Entsorgung Herne, an einer europaweiten Ausschreibung beteiligen und – wenn es den Auftrag erhält – den Müll mit dem Grünen Punkt für das Duale System abfahren.
Kampagnen zur Müllvermeidung
Das neue Abfallbewirtschaftungskonzept, das die entsprechenden Ausschüsse und der Rat noch beschließen muss, soll die freiwillige Sammlung des Bioabfalls beibehalten. Derzeit sammelten laut Tschöke 14 Prozent aller Einwohner Bioabfälle getrennt, weitere 14 Prozent kompostierten selbst. Bei der Altpapiersammlung soll der Anschlussgrad erhöht werden, die Alttextilsammlung soll in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz fortgeführt werden.
Das neue Besucherzentrum des Wertstoffhofes soll verstärkt für Kampagnen zur Müllvermeidung genutzt werden: „Zukunft gestalten durch Bildung für nachhaltige Entwicklung“ lautet das Motto.