Herne. Die meisten Busse und Bahnen stehen still, städtische Kitas bleiben geschlossen. Auch Müllabfuhr und Schwimmbäder betroffen.
Der Verdi-Streik im öffentlichen Dienst hat massive Auswirkungen auf das Leben von Pendlern und Eltern. Mit diesen Einschränkungen müssen sie in Herne rechnen.
Busse und Bahnen
Gute Nachrichten für einen Teil der Bus- und Bahnpendler: Die Linien der Bogestra (306, 368, 390, 385 und 340), sowie die U35 fahren. Die Bogestra wird nicht bestreikt, so Sprecherin Sandra Bruns. Grund dafür sind wohl anstehende Betriebsratswahlen im Unternehmen, heißt es aus Gewerkschaftskreisen. Auch Nahverkehrszüge sollen wie gewohnt fahren.
Bei der Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel (HCR) sind dagegen alle 15 Linien in Herne vom Streik betroffen. Gestreikt wird von Betriebsbeginn am Dienstagmorgen gegen drei Uhr an bis Betriebsschluss Mittwochnacht gegen drei Uhr. „Ab Mittwochmorgen fährt alles wie gewohnt, auch das Kundencenter hat geöffnet“, sagt Sprecher Dirk Rogalla.
Kindertagesstätten
Die 19 städtischen Kitas bleiben heute geschlossen. Ein Notdienst werde bei einem eintägigen Warnstreik nicht eingerichtet, heißt es von der Stadt. „Die Eltern wurden rechtzeitig informiert“, sagt Stadtsprecher Horst Martens. Sollte es in den kommenden Wochen zu einem längeren Streik kommen, gebe es Notgruppen.
Schule
Die Schule findet ganz normal statt. Auch im offenen Ganztag soll es keine Probleme geben.
Müllabfuhr
Bei der Müllabfuhr könne es wegen des Streiks Verzögerungen geben, heißt es von Entsorgung Herne. Wertstoffhof und Kundencenter bleiben ganztägig geschlossen, heißt es weiter. Das gilt auch für das Kundencenter der Stadtwerke.
Standesamt und Co.
Städtische Dienststellen bleiben heute geschlossen. Ausnahmen: Das Sozial- und Standesamt haben geöffnet. Es könne dort zu Einschränkungen kommen. „Eine Hochzeit war für heute nicht geplant, hätte aber trotz des Streiks stattfinden können“, sagt Horst Martens.
Sparkasse
Inwiefern der Streik Auswirkungen auf den Sparkassen-Betrieb hat, konnte Sprecher Jörg Velling gestern nicht sagen. „Wir werden unsere Kunden über Aushänge an den Filialen und im Netz informieren.“
Schwimmbäder
Das Wananas und der Südpool bleiben heute ganztägig geschlossen. Es finden weder Frühschwimmen, noch Kurse statt, heißt es von der Herner Bädergesellschaft.
Volkshochschule
Die Geschäftsstellen der Volkshochschule bleiben ganztägig geschlossen. Kurse und Veranstaltungen fallen sowohl tagsüber, als auch abends aus.
Gewerkschaft droht mit unbefristeten Streiks
Verdi-Sekretär Norbert Arndt kündigt bereits jetzt unbefristete Streiks an, sollte es in der Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern in der kommenden Woche kein „akzeptables Angebot“ geben. Die Gewerkschaft fordert sechs Prozent mehr Lohn, mindestens 200 Euro mehr. Auszubildende und Praktikanten sollen 100 Euro mehr bekommen.
„Ein Angebot von den Arbeitgebern gab es bis jetzt nicht. Das bringt uns auf die Palme.“ Er habe den starken Verdacht, dass die Arbeitgeber die Verhandlungen in die Länge zögen, damit „die Bevölkerung wegen der Streiks gegen uns aufgebracht wird“.
Mit knapp 1500 Streikenden rechnet der Verdi-Sekretär am heutigen Dienstag. Die Hauptkundgebung ist in Dortmund. Das Verständnis der Bevölkerung für den Streik sei da. „Die Leute müssen spüren, wie es ist, wenn der öffentliche Dienst fehlt“, sagt Verdi-Sekretär Norbert Arndt.