Herne. . Gegen starke Konkurrenz gewann die Hans-Tilkowski-Schule in Berlin den DFB-Integrationspreis. Worauf die Schule den Sieg zurückführt.
„Das ist unfassbar! Einfach unglaublich! Damit hätten wir niemals gerechnet.“ Auch am Tag nach der Auszeichnung der Hans-Tilkowski-Schule mit dem DFB-Integrationspreis in Berlin ist Schulleiter Lothar Heistermann noch völlig von den Socken.
Wie berichtet, hat die Jury um Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff, Ex-Profi Cacau und die Bundesmigrationsbeauftragte Aydan Özoguz der Herner Schule gegenüber 161 Mitbewerbern aus ganz Deutschland in der Kategorie „Schule“ den Vorzug gegeben. Der renommierte Preis wurde im Kongresszentrum Axica im Schatten des Brandenburger Tores von DFB-Präsident Reinhard Grindel höchstpersönlich an Lothar Heistermann und die Lehrer Michele de Bari und Sebastian Straschischnik überreicht.
Ein nagelneuer Kleinbus im Wert von 45.000 Euro
Und warum fiel die Wahl letztlich auf die Hans-Tilkowski-Schule? „Ich glaube, die Jury hat die Hingabe überzeugt, mit der wir an der Integration arbeiten. Das ist bei uns Aufgabe aller“, sagt Lothar Heistermann (53) am Dienstag im Gespräch mit der WAZ. Den erst 2017 bezogenen Schulstandort Edmund-Weber-Straße besuchen zurzeit 330 Schüler aus 31 Nationen, darunter zahlreiche Flüchtlinge.
Eine verbale Anerkennung ist der Hans-Tilkowski-Schule von „höchster Fußball-Stelle“ auch schon mal im März 2017 zuteil geworden: DFB-Chef Grindel besuchte damals die Hauptschule und beglückwünschte die Herner Integrations-Arbeiter zu ihrem großen Engagement.
Zusätzlich zu Ruhm und Ehre gibt es jetzt auch noch einen attraktiven Preis: Die Hans-Tilkowski-Schule erhält von DFB-Sponsor Mercedes einen nagelneuen Kleinbus im Wert von 45 000 Euro.
Brasilien-Spiel als Sahnehäubchen
Gibt es dafür Verwendung? „Darüber haben wir uns überhaupt noch gar keine Gedanken gemacht, weil wir ja nicht mit dem Sieg gerechnet hatten“, sagt Heistermann. Er gehe aber davon aus, dass die Schule den Mercedes-Benz Vito, so der Name des Modells, auch nutzen werde.
An der Zeremonie am Montagabend nahmen neben Bierhoff, Cacau und Grindel auch andere Hochkaräter des Fußballs teil, so zum Beispiel die Ex-Nationalspieler Philipp Lahm und Gerald Asamoah. Namensgeber Hans Tilkowski war nicht dabei: „Wir haben am Dienstagmorgen telefoniert. Er hat sich sehr gefreut“, so Heistermann.
Als Sahnehäubchen besuchte die Herner Delegation am Dienstagabend noch das Länderspiel der Löw-Elf gegen Rekordweltmeister Brasilien im Berliner Olympiastadion, bevor es dann am Mittwoch zurück Richtung Ruhrgebiet geht.
>>> INFO:
Der Integrationspreis des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird seit dem Jahr 2007 in drei Kategorien verliehen: Schule, Verein sowie freie/kommunale Träger.
Aus 162 Schulbewerbern wählte der DFB drei Finalisten aus. Ebenfalls in der Endrunde: die Gelsenkirchener Gesamtschule Berger Feld, die den Titel „Eliteschule des Fußballs“ trägt.