Herne. . Von Kokain berauscht und mit einem Messer in der Hand soll ein Fitnesstrainer Überfälle begangen haben. Nun droht eine lange Gefängnisstrafe.
Der Raub-Prozess gegen einen Fitnesstrainer (55) aus Wanne-Eickel ist auf die Zielgerade eingebogen. Am 13. April soll am Bochumer Landgericht voraussichtlich das Urteil gesprochen werden. Mit Blick auf das zu erwartende Strafmaß hat der geständige Serientäter eine „harte Nuss“ zu erwarten.
Fünf Jahre Haft plus x: So lautet der Gradmesser für den Wanne-Eickeler, sollten die Richter seine vier Messer-Überfälle am Ende so einstufen, wie es die Staatsanwaltschaft in der Anklageschrift getan hat. Nämlich als vier Schwerverbrechen: dreimal schwere räuberische Erpressung plus einmal schwerer Raub – und stets unter Verwendung einer Waffe.
Beute: 1290 Euro
Zwischen dem 24. und 30. September 2017 hatte der im Prozess von Anfang an Geständige viermal als Räuber zugeschlagen. Jedes Mal berauscht von Kokain und mit einem kleinen Messer in der Hand. Auslöser dafür war nach eigenen Angaben, dass er kurz zuvor wegen Diebstahl-Verdachts seinen Job in einem Fitness-Studio verloren und „einfach nur noch resigniert“ hatte.
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Tatorte der Überfälle waren Spielhallen an der Dorstener Straße, an der Neu- und an der Hauptstraße. Außerdem ein Supermarkt in der Wanne-Eickeler Fußgängerzone. Beute: 1290 Euro.
So höflich und geradeheraus sich der Angeklagte bislang im Prozess auch gibt – es gab auch ganz andere Zeiten: Am Freitag wurde deutlich, dass der 55-Jährige im Laufe der Jahre immer wieder schwer ins Drogen-Milieu und damit in die Beschaffungs-Kriminalität abgerutscht ist.
Geldstrafen zunächst in D-Mark
Nach ersten Diebstählen, die 1989 und 1993 noch mit Geldstrafen in D-Mark belegt worden waren, hatte er vor 16 Jahren am Bochumer Landgericht wegen eines Raubüberfalls erstmals viereinhalb Jahre kassiert. Im Nachgang folgten wegen Raubes weitere dreieinhalb Jahre Haft.
Vor acht Jahren schließlich verhängte eine andere Bochumer Strafkammer für zwei Raubüberfälle weitere sechs Jahre Haft gegen den 55-Jährigen. Anlass für die Taten waren im weitesten Sinne immer Drogen. „Das hatte immer mit Kokain und meinen ständigen Rückfällen zu tun“, erinnerte sich der Fitnesstrainer. „Das Ganze zieht sich wie ein Fluch durch mein Leben. Glauben Sie mir, ich bin da alles andere als stolz drauf.“