Herne. . An vielen Schulen herrscht Partystimmung – die Mottowoche läuft. So feierte am Donnerstag das Pestalozzi-Gymnasium in Herne.
„I like to move it“, schallt es aus den Boxen. Teletubbies, Micky Mäuse, Power-Rangers und Superhelden hopsen dazu im Takt, während Lehrer und jüngere Schüler zuschauen. Wenn die Schule derart auf dem Kopf steht, kann das nur eins bedeuten: Die Mottowoche läuft.
In ihrer letzten Schulwoche dürfen die Abiturienten traditionell den Alltag etwas anders gestalten als üblich. So gibt es auch am Pestalozzi-Gymnasium jeden Tag ein anderes Motto. Am Donnerstag lautete es „Helden der Kindheit“. „Ich finde gut, dass es dieses Mal zwei freiere Themen gibt“, sagt Schulleiter Volker Gößling. Neben Hippie und den Helden der Kindheit gibt es Ruhrpott und Decades, Jahrzehnte. „Da haben sich die Schüler wirklich tolle Sachen einfallen lassen: Einer kam im kompletten Bergmannsoutfit, das er sich in der Familie zusammengeliehen hat.“ Natürlich dürfe das Outfit in Ballonseide mit Aldi-Tüte nicht fehlen. „Ich bin aber froh, dass es dieses Jahr keinen Asi-Tag gibt, das hat sich totgelaufen.“
Mottowoche ist eine feste Institution
Die Mottowochen seien an der Schule eine feste Institution. Die Abiturienten kommen verkleidet zur Schule, zum Teil lassen sich auch Lehrer hinreißen. „Ich habe heute eine Kollegin mit Micky Mause-Ohren gesehen“, sagt Volker Gößling und schmunzelt. Auch wenn es in den letzten Jahren Diskussionen um die Mottwochen gab, laufe am Pestalozzi Gymnasium alles recht gesittet ab. „Solange nichts beschädigt wird, dürfen die hier gerne rumalbern.“ Schwierig werde es, wenn andere Schulen besucht werden. Da laufe schon eher mal etwas aus dem Ruder. „Aber wir haben da bislang zum Glück keine Probleme gehabt.“
Neben dem Tagesmotto organisieren die Schüler kleine Spiele für Lehrer und die jüngeren Schüler. Letztere finden die Aktionen gut: „Es ist aufregend, aber auch schön“, sagt Mia aus der 6a. Am besten gefallen hat ihr der Dance-Battle, Tanzwettbewerb, zwischen Lehrern und Schülern. „Manche Lehrer verstecken sich“, verrät Anna Milou Uhlmann. Die meisten machen aber gerne mit, so wie Beratungslehrer Hans-Peter Schneider-Heuer, der so eben mit Volker Gößling und den Abiturienten den Biene-Maja-Tanz performen musste. „Ich wurde schon öfter eingespannt.“
Schule wird erst (mal nicht) verbarrikadiert
An diesem Freitag lautet das übergeordnete Motto übrigens „Abi looking for freedom.“ Da werden die Schüler offiziell zum Abi zugelassen und erhalten Informationen zu den Prüfungen. Die Schule verbarrikadieren, das wollen sie an diesem Tag jedoch nicht. Justus Lichau, der als Professor Layton verkleidet ist, verrät warum: „Das machen wir später, wenn alles durch ist und keiner damit rechnet.“