Herne. . Die WAZ darf nicht mit der städtischen Delegation nach China fliegen. Dazu ein Kommentar von WAZ-Redaktionsleiter Michael Muscheid.

Das ist ein Affront: Schon vor Beginn der Gespräche über eine Städtepartnerschaft mit Luzhou wird der WAZ, immerhin offizielles Mitglied der städtischen Delegation, die Einreise verweigert. Die Ausladung verdeutlicht, wie die Staatsmacht tickt. Ein wirtschaftlicher Austausch ist gern gesehen, nicht aber ein offener Dialog, ja ein unabhängiger Blick von außen auf Land und Leute.

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Man kann es drehen und wenden, wie man will: China ist und bleibt eine Diktatur. Der Oberbürgermeister hat die offiziellen Kontakte zur Partnerstadt Hénin-Beaumont in Frankreich, wo der rechtspopulistische Front National regiert, zurecht auf Eis gelegt. Stadt und Politik müssen sich nun gut überlegen, ob da eine Städtepartnerschaft mit China in Frage kommt oder eine wirtschaftliche Kooperation nicht ausreichen muss. In diesem Zusammenhang darf man gespannt sein auf die Antwort der Chinesen, warum die WAZ nicht ins Land einreisen durfte.