Ein Teilstück des ehemaligen RAG-Geländes wird zwangsversteigert. Dabei ist es längst verkauft. Das ist die Auflösung des Widerspruchs.

Im Amtsgericht Herne findet am heutigen Montag um 10 Uhr die Zwangsversteigerung eines Teilstücks des ehemaligen RAG-Geländes am Shamrockring statt. Als dieser Termin veröffentlicht worden war, stellte sich für manche WAZ-Leser die Frage nach dem Grund. Denn im Herbst hatte die RAG den Verkauf des Geländes an die Essener Fakt AG verkündet, vor wenigen Wochen besiegelten der damalige RAG-Chef Bernd Tönjes und Fakt-Boss Hubert Schulte-Kemper den Eigentumsübergang. Hubert Schulte-Kemper: „Wir haben das Heft des Handelns in der Hand.“ left

Auf Anfrage der WAZ bezeichnete Schulte-Kemper die Zwangsversteigerung als formalen Vorgang. Es gehe darum, „das Grundbuch sauber zu machen“. Heißt: Der alte - insolvente - Eigentümer steht immer noch im Grundbuch, dies könne nur durch die Zwangsversteigerung geändert werden. Die Fakt AG hatte im vergangenen Jahr Kredite von Gläubigern an den Alteigentümer aufgekauft, um einen Zugriff auf diesen Teil des Geländes zu bekommen.

Theoretisch könne jeder bei der Zwangsversteigerung mitbieten, so Schulte-Kemper, allerdings habe die Fakt AG das Heft des Handelns in der Hand. Ein Interessent müsste mehr bieten als das Gelände der Fakt AG wert ist. Laut Wertgutachten haben die Gebäude und Grundstücke einen Verkehrswert von rund 13,8 Millionen Euro.