Herne. . Zunächst werden Arbeiten von 34 Herner Künstlerinnen und Künstlern der Jahrgänge 1893 bis 1945 präsentiert. Eine Bustour führt an alle vier Orte.

Zum vierten Male haben sich vier Herner Kunstinstitutionen zu einer gemeinsamen Ausstellung zusammengefunden. Die Städtische Galerie, die Flottmann-Hallen, die VHS-Galerie und die Künstlerzeche begeben sich auf die Suche nach „Spuren“, die Herner Künstlerinnen und Künstler der Jahrgänge 1893 bis 1945 hinterlassen haben. Zwei weitere Ausstellungen mit den folgenden Generationen sollen in den nächsten Jahren folgen.

Kunstwerke von Erben oder aus dem Eigenbesitz

Die Filzstift-Skizze „Fische von Margarete Urankar.
Die Filzstift-Skizze „Fische von Margarete Urankar.

„Wir haben versucht, alle die zu zeigen, die im Kunstleben der Stadt Herne in Erscheinung getreten sind“, beschreibt Angelika Mertmann von der VHS-Galerie die Idee der Ausstellung. Bei einigen war es ganz einfach, bei anderen waren keine Erben oder Verwandte mehr zu erreichen. „Bei manchen Künstlern konnten und mussten wir auf den Eigenbesitz zurückgreifen“, stellt Oliver Doetzer-Berweger vom Enschertal-Museum fest. „Und der eine oder andere ist uns vielleicht auch durchgegangen“, ergänzt Jens Blome von der Künstlerzeche. Insgesamt 34 Künstlerinnen und Künstler finden sich in der Ausstellung.

Angefangen bei dem Wanne-Eickeler Künstler Heinrich Wurm, den Herner Brüdern Hermann und Jupp Gesing und Wilhelm Imhof wird eine Generation von Künstlern präsentiert, in deren Werk sich der Umbruch zur modernen Kunst abzeichnet. Mit dem Werk des Wanne-Eickelers Edmund Schuitz wird ein wichtiger Teil der heute noch vorhandene Kunst am Bau präsentiert.

Laienkünstler und Mitglieder der Künstlergruppe „B1“

Das Ölgemälde „Heimat I“ von Kriemhild Flake.
Das Ölgemälde „Heimat I“ von Kriemhild Flake.

Werke von Laienkünstlern wie Anna Mentrup, Albert Kelterbaum und Alfred Hartwig zeigen deren ganz eigenen Umgang mit ihrer Umgebung. Der Übergang in die Kunst der Nachkriegszeit ist am Werk von Robert Imhof zu sehen. Den Aufbruch in die Kunst der späten 1960er Jahren präsentieren die Wanne-Eickeler Helmut Bettenhausen und Kuno Gonschior, die zusammen Mitglieder der legendären Künstlergruppe „B1“ waren.

Wiederentdeckt: ein unbenanntes Holzrelief von Elisabeth Hoffmann.
Wiederentdeckt: ein unbenanntes Holzrelief von Elisabeth Hoffmann.

„Für mich ist die Wiederentdeckung der Bildhauerin Elisabeth Hoffmann in der Ausstellung ganz wichtig“, sagt Jutta Laurinat von den Flottmann-Hallen. Spannend wird die Ausstellung da, wo die Werke verstorbenen Künstler mit aktuellen Werken konfrontiert werden.

Es ist eine unterhaltsame Ausstellung geworden, bei der es einige Werke wieder oder neu zu entdecken gibt. Das ist schön. Dass dabei der eine oder die andere fehlt oder vergessen wurde, muss man wohl verkraften. Schade nur, dass die Ausstellungsmacher völlig auf die lokale kunsthistorische Zuordnung der einzelnen Ausstellenden verzichtet haben. Einen Verweis auf Herner und Wanne-Eickeler Künstlergruppen sucht man vergeblich. Die selbst gestellte Frage „welchen äußerlichen und künstlerischen Einflüssen die jeweiligen Generationen von Kunstschaffenden unterlagen“, kann die Ausstellung leider nicht ansatzweise beantworten. |

>>> BUSTOUR ZUR ERÖFFNUNG

Die kostenlose Bustour zu den einzelnen Ausstellungsorten startet am Samstag um 15 Uhr an den Flottmann-Hallen. Hans-Jürgen Hagen und Jörg Höhfeld laden zu einer kleinen Stadtführung ein.

Nach dem Besuch der Künstlerzeche, der VHS-Galerie und der Städtischen Galerie wird die Ausstellung um 17 Uhr in den Flottmann-Hallen eröffnet.

Zur Begrüßung spricht die Vorsitzende des Herner Kultur- und Bildungsausschusses, Bettina Szelag. Ekkehard Neumann, Vorsitzender des Westdeutschen Künstlerbundes, führt in die Ausstellung ein.

Die Werke der Herner Künstlerinnen und Künstler sind zu unterschiedlichen Öffnungszeiten an den vier Kunstorten bis zum 15 April zu sehen. Am Eröffnungstag sind alle Häuser von 15 bis 17 Uhr geöffnet.