Herne. . „Die Schablone, in der ich wohne“ heißt das neue Solo der Oberhausener Kabarettistin und Musikerin. Das Publikum erlebte eine mitreißende Show.

Vom Hölzken auf Stöcksken kam Musikkabarettistin Carmela de Feo am Mittwochabend in den ausverkauften Flottmann-Hallen. In ihrem Programm „Die Schablone, in der ich wohne“ hatte La Signora von Anfang an einen guten Draht zum Publikum.

Ihre Ruhrgebietsschnauze zelebrierte die Oberhausenerin ohne Punkt und Komma und zeigte mit Tanzeinlagen ihre clownesk-artistische Seite. Mit hochgeschlossener Bluse zeigte die zierliche Frau, was sie „in sich hat“ und legte eine linkisch-übereifrige Telekolleg-Gymnastikeinlage hin - ganz zur Freude des Publikums.

Zärtlichkeit nur beim Marinieren

Wie im Kabarett üblich, bekam auch das Publikum seine Portion Spott ab: „Glitzerkleidung in Reihe 4 - wahrscheinlich werde ich mein Augenlicht verlieren!“, heulte sie. Mit ebenso wenig Milde behandelte sie auch das männliche Geschlecht: „Der Griller ist von Natur aus böse, nur beim Marinieren entwickelt er eine Zärtlichkeit.“ Jedoch gab sie zu, den Mann für seine innere Ruhe zu beneiden - „wie so’n Buddha anne Bude“. Das Publikum johlte.

Die Vollblut-Hauswirtschafterin mit Haarnetz und Hang zum erotisch augenrollenden Möbelpolieren verteidigte mit Power ihren Berufsstand und verachtete die teure, moderne Küchentechnik: „Sie machen ja den teuersten Milchreis aller Zeiten!“, lachte sie über eine Frau im Publikum mit Thermomix.

Ode an ihren Einbauschrank

In einer Ode an ihren Einbauschrank textete Carmela de Feo alte Schlager um und versah so ihren skurrilen „Möbelkrimi“ mit einem mitreißenden Akkordeon-Soundtrack.

Mit viel Esprit gelang der wohl resolutesten Frau des Ruhrgebiets ein absolut kurzweiliger Abend.