herne. . Nach knapp zweijähriger Bauzeit öffnet am Freitag der neue Recyclinghof. Entsorgung Herne verspricht „erhebliche Verbesserungen“.

Eigentlich sollte die Eröffnung des neuen Wertstoffhofes schon im April 2016 gefeiert werden. Mit eineinhalbjähriger Verspätung ist es nun endlich soweit: Entsorgung Herne weiht am kommenden Freitag den neuen Wertstoffhof an der Meesmannstraße 2 in Herne-Süd ein. Ab 9 Uhr können Kunden dann auf dem 23 000 Quadratmeter großen Gelände Abfälle und Wertstoffe „im überdachten, benutzerfreundlichen Wertstoffhof abgeben“, so die Stadttochter.

Der Service

Die Bauzeit für den Wertstoffhof betrug knapp zwei Jahre.
Die Bauzeit für den Wertstoffhof betrug knapp zwei Jahre.

„Mit der Inbetriebnahme wird es erhebliche Verbesserungen für Kunden geben“, so hatte Horst Tschöke, Chef von Entsorgung Herne, bereits vor einem Jahr angekündigt. Beim Bau des neuen Hofes sei vor allem auf die Verbesserung der Kundenfreundlichkeit Wert gelegt worden, heißt es. Über eine Bezahlschranke und eine Rampe gelangen die Kunden zu den Containern.

Die nutzerfreundlichen Einwurfbereiche sparten Zeit und schonten den Rücken, so Entsorgung Herne. Der Witterungsschutz „unterm Dach“ lasse Wertstoffhofbesuche wetterunabhängiger werden. Und: Mehr Raum im Wartebereich sorge für weniger Verkehrschaos. „Mit Orientierungshilfen wird dem Nutzer eine klare Führung zu den einzelnen Entsorgungsstationen angeboten“, so Entsorgung Herne.

Mehr Sicherheit beim Aufenthalt auf dem Gelände garantiere die getrennte Führung von Kunden- und Betriebsverkehr. In naher Zukunft würden Schadstoffe ganztägig von qualifiziertem Fachpersonal an einer großzügig gestalteten Annahmetheke angenommen.

Der Bau

Im April 2014 hatte Entsorgung Herne die Planungen für den neuen Wertstoffhof aufgenommen. Ursprünglich sollte im Herbst 2016 Eröffnung gefeiert werden, dann wurde Oktober 2017 als neuer Termin genannt. Der erste Spatenstich erfolgte schließlich im April 2017. Anfang Juli wurde mit den Hochbauarbeiten begonnen. In kurzer Zeit seien 149 Modul- Beton-Fertigbauteile aufgebaut worden, so dass Ende August das Dach habe montiert werden können, so Entsorgung Herne.

Im September 2017 sei der Innenausbau verwirklicht, eine Lärmschutzwand zur angrenzenden Wohnbebauung errichtet und eine Photovoltaikanlage installiert worden. Im Herbst und Winter sei asphaltiert, das Besucherzentrum eingerichtet und die Annahmetheke für Schadstoffe und Elektrogeräte fertiggestellt worden. Bei einem „Erlebnistag“ stellte Entsorgung Herne den Wertstoffhof erstmals der Öffentlichkeit vor. Die Baukosten erhöhten sich im Laufe der Bauphase von ursprünglich 4,8 Millionen auf 5,6 Millionen Euro.

Die Ökologie

Bei allen Schritten der Planung und des Bauens sei die Realisierung ökologischer Ziele ein vorrangiger Aspekt gewesen, berichtet die Stadttochter nicht ohne Stolz. Auf etwa 500 Quadratmeter der Dachfläche werde mit etwa 360 Photovoltaikmodulen „Sonne geerntet“: 97 Kilowattstunden Strom in der Spitze. Durch eine geothermische Anlage werde regenerative Energie aus der Erdwärme gewonnen. Mit dieser Art von Energiegewinnung werde der CO2-Ausstoß deutlich reduziert. Niederschlagswasser werde in ein Regenrückhaltebecken eingeleitet und für die Bewässerung der Grünzonen, für die Straßenreinigung sowie zur Herstellung der Sole für den Winterdienst genutzt. Das gesamte Gelände sei von naturnah gestalteten Grünzonen umgeben. Die Beleuchtung des Wertstoffhofes erfolge über den Einsatz von moderner LED-Technik. Durch die zukunftsfähige flexible Bauart könne der Wertstoffhof erweitert und verändert werden.

Samstags kam es zu chaotischen Situationen

Vor allem samstags war es am bisherigen Recyclinghof Südstraße immer wieder zu chaotischen Verkehrssituationen gekommen.

Beim ersten Spatenstich für den neuen Wertstoffhof im April 2017 hatte OB Frank Dudda die angekündigten Verbesserungen scherzhaft so auf den Punkt gebracht: „Ich spare samstags bei der Müllentsorgung jetzt eine Stunde Zeit.“

Auf den Platzmangel sowie auf eine schlechte Ausstattung führte Entsorgung Herne die großen Probleme am bisherigen Recyclinghof zurück. Horst Tschöke, Vorstand von Entsorgung Herne, formulierte es mal so: „Das ist hier manchmal ein Verkehrsübungsplatz für Leute mit Anhängerfahrten.“