herne. . Schulz lässt grüßen: Der FDP-Vorstand wurde wie 2017 der SPD-Chef mit 100 Prozent im Amt bestätigt. Kein schlechtes Omen, finden die Liberalen.
„Das ist ein Schulz-Ergebnis“, sagt der ehemalige FDP-Chef Klaus Füßmann am Freitagabend bei Bekanntgabe des Wahlergebnisses für seinen Nachfolger Thomas Bloch. Der 43-Jährige ist in der Gaststätte Zille soeben mit 17 von 17 Stimmen im Amt des Kreisvorsitzenden bestätigt worden.
100 Prozent stehen am Ende auch für alle andere Vorstandskandidaten zu Buche, was in der Zille angesichts des rasanten Schulz-Absturzes nach der Wahl zum SPD-Parteivorsitzenden auch einige Unkenrufe zur Folge hat. Den engeren Vorstand komplettieren wie bisher: Vize Marita Cramer (61), Schatzmeister Thomas Nückel (55) und Schriftführer Manuel Wagner (25).
Kein Schaden durch das Jamaika-Aus
Von „Aufbruchstimmung“ in der FDP spricht Thomas Bloch in seinem Rechenschaftsbericht. Und von „sensationellen Ergebnissen“ für die Liberalen bei der Landtags- und Bundestagswahl auch in Herne. „Die Messlatte für die nächsten Wahlen liegt sehr hoch.“ Das Jamaika-Aus habe der Partei nicht geschadet: „Wir haben viel Zuspruch erhalten.“
Ebenfalls positiv bewerten die Liberalen die aktuelle Mitgliederzahl von 73. Die FDP könne das Ziel von 100 Mitgliedern wieder ins Auge fassen, sagt Bloch. Im Aufwind seien auch die Jungen Liberalen (Julis) mit aktuell 20 Mitgliedern. Wegen steigender Mitgliederzahlen und der 2020 anstehenden Kommunalwahl stellt sich der FDP-Vorstand breiter auf; die Zahl der Beisitzer im Vorstand wird von drei auf fünf erhöht. Ohne Gegenkandidaten werden gewählt: Klaus Füßmann, Martin Steinke, Ute Wellmann, Elena Ivanova-Bloch und Ulrich Nierhoff.
Kreisverband plant „Ideenlabore“
Trotz der gefühlt 23 Wahlgänge bleibt in der Zille noch Zeit für inhaltliche Zielsetzungen. Der Kreisverband werde „Ideenlabore“ zu Schwerpunktthemen bilden, sagt Bloch. Julis-Chef Manuel Wagner kündigte eine Offensive für die „Studentenstadt Herne“ an.
Und auch gelacht wird an diesem Abend. Das Schweigen der Zuhörer in der Aussprache zu seinen Rechenschaftsbericht quittiert Thomas Bloch mit dem Hinweis: „Einer darf gerne die erste Frage stellen.“ Das lässt sich der mit vollen Tellern nahende Kellner nicht zweimal sagen. „Wer hat das Zwiebelschnitzel?“