Herne. . Das Lärmsanierungsprogramm des Bundes ist abgeschlossen. Der Lärmaktionsplan Schiene sieht derzeit keine weiteren Maßnahmen in Herne vor.

Das Lärmsanierungsprogramm, das der Bund an Bahnstrecken in Herne und Wanne-Eickel durchführt, ist so gut wie abgeschlossen. Wie die Bahn auf Anfrage mitteilt, sollten die Arbeiten eigentlich schon Ende 2017 beendet worden sein. Auf Grund von unterschiedlichen Problemen werden derzeit aber noch Restarbeiten durchgeführt, die im Laufe des Jahres 2018 beendet sein sollen. Angesichts des „Lärmaktionsplans Schiene“, bei dem das Eisenbahnbundesamt alle Bürger aufruft, sich zu beteiligen, stellt sich jetzt die Frage, ob für die Zukunft weitere Lärmschutzmaßnahmen anliegen. Und da scheint es eher finster auszusehen.

„Nein, es sind über die im Bau befindlichen und bereits fertig gestellten Schallschutzwände hinaus keine weiteren Maßnahmen geplant“, erklärt ein Bahnsprecher gegenüber der WAZ. An die Lärmaktionsplanung des Eisenbahn-Bundesamtes wiederum knüpfe die Bahn „keine konkreten Projekte“.

Öffentlichkeit kann sich beteiligen

Teil A des Lärmaktionsplanes, so teilt die Bundesbehörde mit, sei jetzt unter Beteiligung der Öffentlichkeit fertiggestellt. In der zweiten Phase, die Ende Januar begann, hat die Öffentlichkeit die Gelegenheit, sich an der Überprüfung des Lärmaktionsplanes Teil A zu beteiligen. Der daraus hervorgehende Lärmaktionsplan Teil B wird Mitte des Jahres 2018 veröffentlicht. Teil A und B ergeben zusammen den Lärmaktionsplan für die Haupteisenbahnstrecken. Wer im Internet nachschaut, stellt aber nach aufwendigem Suchen fest, dass für Herne und Wanne-Eickel kein Lärmaktionsplan Schiene vorliegt. In der Tabelle werden weitere Planungen dargestellt, für den Bereich Herne/Wanne-Eickel findet man aber keine Eintragungen. „Das liegt daran, dass die Lärmsanierung hier schon durchgeführt wurde“, erläutert Moritz Huckebrink, Sprecher des Eisenbahnbundesamtes, im Gespräch mit dieser Zeitung.

„Ich kann mir gut vorstellen, dass es in Herne noch weiteren Bedarf gibt“, meint Bahn- und Umweltexperte Rolf Ahrens, Geschäftsführer der Fraktion der Grünen im Herner Rathaus. Bislang seien erst 650 Kilometer Schienen in NRW saniert, „nicht viel“, wie Ahrens kritisiert. Das Regelwerk sei zu kompliziert, zumal es keinen Rechtsanspruch auf Lärmsanierung seitens der Bahn gebe.

Aktion wird alle fünf Jahre neu aufgelegt

„Entscheidend ist aber, dass die Lärmaktionsplanung Schiene laut EU-Vorschrift alle fünf Jahre erneuert wird und dass mit 150 Millionen Euro pro Jahr ziemliche Summen investiert werden“, ergänzt Ahrens. Deshalb ruft er – trotz des komplizierten Verfahrens – alle Bürger auf, sich zur Planung zu äußern und den Fragebogen im Internet auszufüllen.