Herne. . Hernes OB Frank Dudda hat mit dem türkischen Generalkonsul gesprochen. Worum es ging, schrieb er in einem Antwortbrief an die Linkspartei.

Oberbürgermeister Frank Dudda hat auf den offenen Brief der Linken zur Städtepartnerschaft mit Besiktas in der Türkei geantwortet. Er nehme ihre Sorgen um die künftige Ausgestaltung der Freundschaft sehr ernst, schreibt er an die Fraktionsvorsitzende Veronika Buszewski und den Kreisverbandssprecher Daniel Kleibömer. Wichtiges Zeichen der Verbundenheit sei es nun aber, auch in schwierigen Zeiten zum Partner zu stehen, so der OB.

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Die Absetzung von Murat Hazinedar, Bürgermeister des Istanbuler Stadtbezirks Besiktas, durch das türkische Innenministerium hatte die Linken auf den Plan gerufen. Sie vermuten einen „willkürlichen Akt“ und schrieben deshalb einen Brief an den Oberbürgermeister, in dem sie ihre Sorge um eine Zukunft der Städte-Ehe schilderten.

Mit Nachfolger schnell Kontakt aufnehmen

Dass die Absetzung ein willkürlicher Akt sei, sei Spekulation, antwortet Dudda. Zwar sei Hazinedar ein wichtiger Eckpfeiler in der Beziehung zu Besiktas gewesen, es lasse aber hoffen, dass mit seinem Nachfolger Tahir Dogac – ebenfalls Mitglied der oppositionellen CHP – der gemeinsame Weg fortgesetzt werden könne. Mit dem neuen Bürgermeister wolle er schnell Kontakt aufnehmen.

Dudda berichtet in dem Brief, den die Stadt an die Presse weitergeleitet hat, auch von seinem Gespräch mit dem türkischen Generalkonsul am Dienstag im Herner Rathaus. „Neben der allgemeinen Menschenrechtslage in der Türkei haben wir selbstverständlich auch die Situation von Murat Hazinedar erörtert“, schreibt der OB an die Linken.

Gemeinsames Fazit: Beziehung weiterführen

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Gemeinsames Fazit sei es gewesen, dass auf jeden Fall die Beziehung zwischen Herne und Besiktas fortgeführt werden soll, um partnerschaftliche Kontakte auch weiterhin zu ermöglichen.

Unterdessen melden sich die Unabhängigen Bürger zu Wort. Ratsherr Bernd Blech stellt fest, dass sich mit den Linken eine Partei um die Städte-Ehe sorgen mache, die sie selbst mitentschieden hat: „Man ist lustig nach Istanbul gefahren und hat sich sehr gut unterhalten. Das alles vor dem Hintergrund einer türkischen Diktatur.“ Bedenken, die er im Rat vorgetragen habe, seien als abstrus abgetan worden. „Nun haben wir die Quittung“, sagt Blech – und fordert, die Städtepartnerschaft mit dem Istanbuler Stadtbezirk auf den Prüfstand zu stellen.