Herne. . Der DGB in Herne plant in diesem Jahr sieben zentrale Veranstaltungen. Einen Schwerpunkt bildet die Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung.

Der DGB-Stadtverband Herne plant für dieses Jahr sieben zentrale Veranstaltungen – deutlich mehr als sonst. Grund seien mehrere Jahrestage, sagt Norbert Arndt, Mitglied im DGB-Vorstand. Im Mittelpunkt stünden das Mahnen und das Erinnern: „Wir wollen Lehren aus der Geschichte ziehen.“

Norbert Arndt (DGB)
Norbert Arndt (DGB)

Im Ruhrgebiet sei es ein geflügeltes Wort: „Nicht zu vergessen, wo man weg kommt“, sagt Arndt. Daran wollten der DGB-Stadtverband und seine Geschichtswerkstatt erinnern. Ein Schwerpunkt sei die Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung mit ihren Errungenschaften, etwa der Erkämpfung des Frauenwahlrechts, aber auch mit ihrer Zerschlagung in der Nazi-Zeit. „Davon“, so Arndt, „hat die jüngere und mittlere Generation meist keinen Schimmer mehr.“

100 Jahre Frauenwahlrecht

Im März will sich der Herner DGB aktiv an der Gestaltung der Frauenwoche beteiligen. So will der Frauenausschuss am Mittwoch, 14. März, daran erinnern, dass (erst) vor 100 Jahren – als Folge der Novemberrevolution 1918 – das Frauenwahlrecht eingeführt wurde. Geplant sei eine Veranstaltung im Verdi-Büro an der Brunnenstraße.

Kapp-Putsch

Am Samstag, 17.März, soll die jährliche Mahn- und Gedenkstunde für die Opfer des Generalstreiks gegen den Kapp-Lüttwitz-Putsch und der März-Revolution von 1920 stattfinden. Der Ort steht bereits fest: das Ehrenmal für die Opfer der Herner Arbeiterbewegung auf dem Wiescherfriedhof.

Tag der Arbeit

Der 1. Mai ist der Tag der Arbeit, der internationale Tag der Arbeiterbewegung. Auch in Herne findet alljährlich eine Mai-Demonstration und Kundgebung statt, immer im Wechsel in Herne und in Wanne-Eickel; diesmal ist Herne an der Reihe. Start ist auch hier eine Kranzniederlegung am Mahnmal an der Bebelstraße, kündigt Arndt an. Hintergrund: Am 2. Mai 1933, vor 85 Jahren, seien die Gewerkschaften von den Faschisten verboten und zerschlagen worden, so der Verdi-Sekretär. So solle der 1. Mai heuer auch an die „mörderische Verfolgung“ von Gewerkschaften erinnern.

„Der junge Karl Marx“ mit August Diehl, r.) als Marx und Stefan Konarske als Engels.
„Der junge Karl Marx“ mit August Diehl, r.) als Marx und Stefan Konarske als Engels.

200 Jahre Karl Marx

Anlässlich des 200. Geburtstages von Karl Marx soll am Samstag, 5. Mai, der Spielfilm „Der junge Karl Marx“ aufgeführt werden – zum ersten Mal in Herne. Der Historienfilm des Regisseurs Raoul Peck aus dem Jahr 2017 beleuchtet Marx’ Lebenszeit zwischen 1843 und 1848; in den Hauptrollen spielen August Diehl als Karl Marx und Stefan Konarske als Friedrich Engels. Ein Ort stehe noch nicht fest.

Antikriegstag

Im Bündnis mit Sozialforum und Herner Friedensinitiative will der DGB auch in diesem Jahr – in Erinnerung an den Beginn des Zweiten Weltkriegs – am 1. September zu einer Straßenaktion in der Herner Innenstadt aufrufen. Einzelheiten seien noch in der Planung.

140 Jahre Gewerkschaften

Der geschichtsträchtige 9. November sei in diesem Jahr in mehrfacher Hinsicht Anlass zum Rückblick und Erinnern, sagt Arndt – etwa an einschneidende Etappen in der Geschichte der Herner Arbeiterbewegung. Aus diesem Anlass plant der DGB eine Festveranstaltung an diesem Tag in den Flottmann-Hallen. Im Mittelpunkt soll die 140-jährige Geschichte der Herner Gewerkschaften stehen, außerdem der Beginn der Novemberrevolution von 1918. Das Programm werde derzeit erarbeitet, fest eingeplant sei bereits eine Rede von Oberbürgermeister Frank Dudda.

>> IM BLICKPUNKT: So startet der DGB ins Jahr

Auftakt des DGB-Gedenkjahres ist die Kranzniederlegung am „Mahnmal für die Opfer von Faschismus und Krieg“ an der Bebel­straße in Herne-Mitte gegenüber der Hauptpost. Sie findet statt am Dienstag, 30. Januar, um 17 Uhr.

Dabei spricht der ehemalige Falken-Sekretär und heutige Herner DGB-Vorstand Norbert Kozicki. Anlass: „Der 85. Jahrestag der Machtübertragung auf die Nazis und des Beginns der mörderischen Verfolgung von Gewerkschaftern aus Herne und Wanne-Eickel“.