Herne. . Das Fassaden- und Hofflächenprogramm in Herne-Mitte ist ein Erfolg, bilanziert die Stadt. Immer mehr Häuser werden aufgehübscht.
In Herne-Mitte werden immer mehr Häuser schön. Das macht das Fassaden- und Hofflächenprogramm möglich. „Es läuft praktisch von allein“, sagt Heike Lindemann, Abteilungsleiterin im Referat Stadtplanung, zur WAZ. Seit 2014 seien bislang 75 Fassaden erneuert worden, in diesem Jahr sollen 25 weitere hinzu kommen. Bis 2020 könnten auf diese Weise insgesamt bis zu 200 Häuser von außen aufgehübscht werden. Fazit der Stadt zur Halbzeit: Das Quartier Herne-Mitte sei bereits jetzt deutlich aufgewertet worden.
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Das so genannte Fassaden- und Hofflächenprogramm ist Bestandteil des Stadtumbaus in Herne-Mitte, der von 2012 bis 2022 läuft. Mit Millionenspritzen des Bundes soll das Quartier aufgewertet werden. Mit Hilfe des Programms können nicht nur Häuserfronten erneuert, sondern auch Gemeinschaftsgärten, Innenhöfe und Dächer begrünt werden. Hausbesitzer erhalten einen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent ihrer Kosten, die Obergrenze liegt bei 30 Euro pro Quadratmeter.
Bislang sind 500 000 Euro an Finanzhilfen geflossen
Die Ergebnisse könnten „als Erfolg“ gewertet werden, heißt es in einem Bericht der Stadt an die Politik. Insbesondere die denkmalgeschützten Häuser und ihr Umfeld profitierten. Bislang, so Abteilungsleiterin Lindemann, hätten die Hausbesitzer für ihre 75 Maßnahmen über 500 000 Euro an Finanzhilfen kassiert – im Schnitt also 7000 Euro. Fast durchweg seien damit Fassaden erneuert worden. Die Mittel seien „ein ziemlich guter Anreiz“, um die eigene Immobilie aufzuwerten, sagt Lindemann. Insgesamt werde ein ganzer Stadtteil aufgewertet.
Im Vergleich zum Stadtumbauprogramm Bickern/Unser Fritz, bei dem seinerzeit ebenfalls ein Fassaden- und Hofflächenprogramm aufgelegt worden sei, laufe Herne-Mitte deutlich besser an. Werbung sei nicht nötig, für dieses Jahr seien die Mittel zum Teil schon verplant. „Damit haben wir gar nicht gerechnet“, gibt sie zu.
Politik lobt das Zwischenergebnis
Voll des Lobes ist auch die Politik. Peter Bornfelder junior, SPD-Fraktionschef im Bezirk Mitte, nennt das Programm „sehr gut“. Ähnlich äußert sich sein Kollege von der CDU, Jörn Ongsiek. „Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, sieht die Veränderungen“, sagt Ongsiek. Das Programm sei „sehr positiv“, die finanzielle Hilfe „ein lukrativer Anreiz“ für Hausbesitzer.
Der CDU-Fraktionschef kennt das Programm aus eigener Erfahrung: Er hat ein ehemaliges Steigerhaus auf der Herrmann-Löns-Straße gekauft und mit Hilfe des Programms die Fassade erneuert. Ongsiek lobt auch die Arbeit des Quartiersarchitekten. Dieser berät die Hausbesitzer und spricht mit ihnen ihre Umgestaltungswünsche ab. „Das hat reibungslos geklappt“, bilanziert Ongsiek.