Herne. . Die Stadtverwaltung zog eine Fördermaßnahme von 2,8 Millionen Euro an Land. Gebäude in ländlichen Lagen und Gewerbegebiete bekommen Glasfaser.
Herner Bürger, die in Randlagen wohnen, und Unternehmen in exponierten Gewerbegebieten können aufatmen: Sie werden endlich an die schnelle Internetwelt angeschlossen, müssen nicht mehr mit außerirdisch schlechten Datenleitungen leben. Firmeninhaber hatten sich immer wieder – auch bei der WAZ – über lahme Verbindungen beschwert, vor allem seit Ende 2015, als fast 80 Prozent der Herner Haushalte an das schnelle Breitbandnetz angeschlossen waren und sie der neuen Technik weit hinterher hinkten.
Seit gut zwei Jahren kann ein Großteil der Herner und Wanne-Eickeler mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde surfen. Als eine der ersten Städte in Deutschland installierte die Telekom hier fast flächendeckend Glasfaserkabel in der Erde. Allerdings nur fast flächendeckend. Vom Ausbau der Telekom profitieren zwar 73 000 Haushalte. Aber überall dort, wo nur vereinzelt Häuser oder Betriebe stehen, lohnt sich die teure Verlegung der neuen Kabel nicht.
Übertragungsrate von bis zu 100 Mbit/s möglich
Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig ohne Störungen, das geht bald auch in den Randlagen und Gewerbegebieten. Möglich macht es ein Förderprogramm in Höhe von bis zu 2,8 Millionen Euro, das es erlaubt, auch die dünn besiedelten Gebiete zu erschließen. „Damit wird die finanzielle Lücke geschlossen, so dass auch diese Flächen wirtschaftlich an das Breitbandnetz angeschlossen werden können“, erläutert Breitbandexperte Volker Bleikamp von der Stadtverwaltung im Gespräch mit der WAZ. Es kommen jetzt alle Haushalte zum Zuge, die einen Anschluss mit einer Übertragungsrate von weniger als 30 Mbit/s haben.
Neben dem Glasfasernetz der Telekom, das auf Grund seiner Kombination mit Kupferkabeln (VDSL-Technik) nur eine Übertragungsrate von 100 Mbit/s ermöglicht, haben auch die Stadtwerke Herne mit dem Aufbau einer Glasfaserinfrastruktur begonnen. Private Haushalte können davon aber nicht profitieren. Ebenso unterhält die Stadtverwaltung ein eigenes Glasfasernetz, das die Dienststellen miteinander verbindet.
Darüber hinaus liegen aber auch 80 Prozent der Haushalte im Bereich des Kabelnetzes der Unitymedia. Dieser Anbieter arbeitet laut Bleikamp mit sogenannten Koaxialkabeln, die sogar eine Schnelligkeit von bis zu 400 Mbit/s ermöglichen.