Herne. . Seniorenzentren müssen bis zum 1. August eine Einzelzimmerquote von 80 Prozent erfüllen. Das werden in Herne wohl nicht alle schaffen.

Im letzten Abschnitt wird für viele Senioren in Herne das Leben eine Baustelle sein. 2018 wird an fast allen Altenheimen gewerkelt. Bis zum 1. August müssen die Einrichtungen eine Einzelzimmerquote von 80 Prozent nachweisen. Einige werden das bis dahin vielleicht nicht schaffen. Das ergibt sich aus einer Umfrage der WAZ.

Arbeiter Samariter Bund

Der Arbeiter Samariter Bund (ASB) betreibt drei Einrichtungen, und zwar in Herne-Mitte mit 105, in Holsterhausen mit 120 und in Sodingen mit 80 Plätzen. Alle sind von Anfang an mit ausreichend Einzelzimmern ausgestattet worden, so dass hier keine Umbaubaumaßnahmen anliegen. „Es handelt sich ja um relativ junge Häuser“, sagt ASB-Sprecher Martin von Berswordt-Wallrabe und ergänzt: „Menschen brauchen Privatsphäre, gerade wenn es ans Sterben geht.“

 Martin von Berswordt-Wallrabe
Martin von Berswordt-Wallrabe © OH

Arbeiterwohlfahrt

Bei der Arbeiterwohlfahrt gibt es noch jede Menge zu bauen. Beim Willi-Pohlmann-Seniorenzentrum seien zwar alle Genehmigungen erteilt, es hake aber noch bei der Herner Bauaufsicht, sagt Leiterin Heike Strauss. Im März wolle man mit den Umbaumaßnahmen beginnen und versuchen, die vorgeschriebene Einzelzimmerquote bis zum 31. Juli zu erreichen. Durch den Umbau werde das Heim statt derzeit 105 demnächst nur noch 89 Bewohner beherbergen können. Im Else-Drenseck-Seniorenzentrum, das Heike Strauss ebenfalls leitet, werden bis zum 31. Juli neun Doppelzimmer in Einzelzimmer umgewandelt. Mit 86 Einzelzimmern sei die Quote dann erfüllt. Roland Becker, Leiter des Grete-Fährmann-Seniorenzentrums, will sechs von 117 Betten abbauen, dann sei die Quote erfüllt. Man suche noch nach Alternativen. „Hier ist aber noch nichts spruchreif.“

Rotes Kreuz

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„Ich würde am liebsten sofort anfangen zu bauen“, sagt Martin Krause, Geschäftsführer des Roten Kreuzes. Für das Altenhilfezentrum am Königsgruber Park habe er einen Bauantrag bei der Stadt gestellt und dem Landschaftsverband als Träger eine Wirtschaftlichkeitsrechnung unterbreitet. Jetzt warte er auf grünes Licht. Ein Engpass sei jetzt schon absehbar. „Wenn wir die Quote bis zum 1. August nicht erfüllen, dürfen wir einen Teil der Doppelzimmer nicht mehr mit zwei Personen belegen. Entsprechend weniger Kapazitäten können wir dann anbieten.“ Für das DRK-Haus am Flottmannpark sei die neue Quote schon erfüllt.

Evangelisches Johanneswerk

„Wir müssen acht Plätze abbauen, also Betten aus Doppelzimmern schieben“, erläutert Margret Springkämper, Leiterin des Eva-von-Tiele-Winckler-Haues, das dem Evangelischen Johanneswerk gehört. Einige Baumaßnahmen stünden trotzdem bevor, weil in manchen Zimmern die Bäder nachgerüstet werden müssten. Los gehen soll es im zweiten Quartal. „Der Bauantrag ist gestellt.“ Wenig zu tun gibt es im Ludwig-Steil-Haus in Eickel, wo lediglich drei Doppel- zu Einzelzimmern umgewandelt werden. „Das ist einfach Zufall oder Glück“, sagt dazu der Leiter Marc Opitz. Zudem hätten alle Zimmer eigene Bäder, ein weiteres Glück.

St. Elisabeth Stiftung

Aktuell stehen im Herner St. Elisabeth Stift laut eigener Angabe 57 Einzel- und 22 Doppelzimmer zur Verfügung. Im Seniorenzentrum St. Georg gibt es derzeit 16 Einzel- und 52 Doppelzimmer. Es gibt hier also noch einiges an Bauarbeiten zu erledigen. „Beide Einrichtungen werden bis zum 31. Juli die vorgeschriebene Einzelzimmerquote erfüllen“, verspricht Theo Freitag, Generalbevollmächtigter der St. Elisabeth Stiftung Herne.