Herne. Nicht in jeder Kirchengemeinde kommen ausreichend Kinder für den Gang durch die Gemeinde zusammen. In St. Barbara/Elpeshof gingen Erwachsene mit.

Sternsinger sind am Wochenende wieder in den katholischen Gemeinden der Stadt unterwegs gewesen, die meisten von ihnen am Dreikönigstag selbst. „Bei St. Barbara Röhlinghausen ist das Dreikönigssingen immer noch von großer Bedeutung. In diesem Jahr gingen 37 Mädchen und Jungen in Dreiergruppen als Sternsinger durch den Ort“, berichtet Rüdiger Bischoff. Allerdings: Es werde immer schwieriger, Kinder für den Zug durch die Gemeinde und das Sammeln von Spenden zu gewinnen, berichtet Barbara Rohde von der Gemeinde St. Joseph aus dem Pfarrverbund St. Dionysius.

„In St. Joseph hat es bisher immer noch relativ gut geklappt. Es ist zwar jedes Jahr schwierig, weil sich bis zum Anmeldeschluss nicht genug Kinder melden, aber es gibt dann doch jedes Jahr einige, die kurzfristig doch noch mitmachen.“ Dafür sei es aber in der Barbara-Gemeinde in Elpeshof knapp geworden, Barbara Rohde hat sich dort gemeldet und freiwillig als Begleiterin der Kinder ausgeholfen.

Kaum Nachwuchs in Elpeshof

„In St. Barbara heißt es seit einigen Jahren ,wir schaffen es nicht mehr’. Dort wohnen überwiegend alte Leute, kaum Nachwuchs. Mit großer Anstrengung der Ehrenamtlichen ist es doch noch einmal gelungen. Dabei spielte auch eine Rolle, dass sechs junge Erwachsene im Alter zwischen 19 und 27 Jahren, die der Gemeinde als Messdiener über viele Jahre verbunden sind, sich bereit erklärt haben, sich als Könige zu verkleiden“, berichtet die 64-Jährige. Wenn die Entwicklung so weiter gehe, sollte die Sternsinger-Aktion zur Not auch nur mit Erwachsenen weitergeführt werden. „Ich würde mitmachen und mit guten Beispiel vorangehen wollen. Ich würde mich nicht schämen, mich zu verkleiden.“

Auch in Röhlinghausen hätten sich die Zeiten geändert, berichtet Rüdiger Bischoff: Nicht jedem Bürger sei der Besuch der Sternsinger angenehm, „sie haben sich manchmal harsche Worte und sogar Beschimpfungen anhören müssen.“ Deshalb würden in der Kirche Listen ausgelegt, in denen sich Gläubige eintragen könnten, bei denen die Sternsinger immer noch willkommen sind.