Herne. . Die Herner Tafel braucht weitere Helfer. Im WAZ-Interview sagt SprecherMartin von Berswordt-Wallrabe, wie sie helfen können.
Viele Tafeln schlagen Alarm: Ihnen fehlen ehrenamtliche Helfer. Mancherorts hat sich die Lage schon derart zugespitzt, dass die Einrichtungen befürchten, ihren Dienst einschränken oder ganz einstellen zu müssen. Wie sieht die Lage in Herne aus? Theo Körner sprach mit dem Sprecher der Herner Tafel, Martin von Berswordt-Wallrabe .
Besteht in Herne auch eine derartige Personalnot wie in vielen anderen Kommunen?
Berswordt-Wallrabe: Bei uns läuft zwar alles rund, aber die Gewinnung ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer beschäftigt uns natürlich trotzdem intensiv.
Können Sie das genauer erläutern?
Für die Tafel sind rund 20 ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Durch ein Förderprogramm des Job-Centers haben wir darüber hinaus zwar noch fünf festangestellte Mitarbeiter, aber dennoch könnten wir gut noch weitere Helfer gebrauchen.
Welche Aufgaben kommen auf sie zu?
Wir brauchen Helfer, die beim Abholen der Waren und bei der Ausgabe für Bedürftige im Einsatz sind.
Warum ist es denn so schwierig, Leute zu finden?
Das Hauptproblem besteht darin, dass der überwiegende Teil der Unterstützung zu Zeiten erforderlich ist, in denen die meisten Menschen, die sich sozial engagieren wollen, ihren beruflichen Verpflichtungen nachgehen. Wir benötigen die Unterstützung nämlich vor allem im Vormittags- oder Mittagsbereich.
Warum ausgerechnet zu diesen Tageszeiten?
Weil wir in diesen Stunden die Waren von den Lebensmittelläden abholen können.
Muss man als Helfer besondere Kenntnisse mitbringen oder spezielle Voraussetzungen erfüllen?
Nein. Die einzige „Anforderung“ besteht darin, seine freie Zeit zu opfern. Falls wirklich mal Fragen zu Hygiene oder Lebensmittelvorschriften aufkommen, kann auch die Tafel selbst weiterhelfen.
700. Tafel in Deutschland
Die Herner Tafel ist die 700. Tafel in Deutschland. Unterstützung findet die Organisation dabei durch die Herner Suppenküche und weitere Hilfseinrichtungen.
Die Herner Tafel erklärt es als ihr Ziel „gemeinsam ein Auffangnetz für die Schwächsten der Gesellschaft“ schaffen zu wollen, „ohne jedoch eine bereits bestehende Hilfsorganisation zu ersetzen“.
Finanzielle und logistische Unterstützung bekommt die Herner Tafel durch eine Reihe von Herner Verbänden und Firmen.
Wo lagert die Tafel ihre Waren und an welchen Orten werden sie ausgegeben?
Wenn die Helfer die Lebensmittel eingesammelt haben, wird die Ware zum Schultenhof in Eickel gebracht. Dabei handelt es sich um eine ehemalige Gewerbehalle. Die Ausgabe findet jeweils mittwochs und samstags vormittags in der Zeit von 9 bis Uhr statt, allerdings nicht in Eickel, sondern in der Buschkampstraße 32. Die Wohncontainer stehen auf einem Gelände, das der Stadt Herne gehört.
Wie ist die Stimmung unter den Helfern?
Wir haben vor kurzem unser zehnjähriges Bestehen gefeiert, und es hat sich sehr deutlich gezeigt, dass bei uns ein nettes Klima herrscht. Das lässt sich auch am Beispiel verdeutlichen: Einige der heutigen Helfer sind seit der ersten Stunde dabei und sagen auch immer wieder, dass ihnen die Atmosphäre sehr gut gefällt.
Wie können Interessenten Kontakt zur Tafel aufnehmen?
Telefonisch ist die Einrichtung unter WAN 58 70 56 zu erreichen. Die Mailadresse lautet: kontakt@herner-tafel.de. Wer möchte, kann aber auch die Internetseite besuchen.