Was gibt es Neues in der Herner Politik? Etwa das: Die CDU-Fraktion hat einen neuen Geschäftsführer und die Bundeswehr einen neuen Hauptmann.
Neuer Hauptmann
Der CDU-Kreisvorsitzende Timon Radicke ist befördert worden: vom Oberleutnant zum Hauptmann der Reserve. Seit zwölf Jahren ist der 32-Jährige, im Hauptberuf Deutsch- und Englisch-Lehrer am Mulvany-Berufskolleg, „nebenamtlich“ bei der Bundeswehr tätig. Sechs Wochen lang leistet er dabei jährlich seinen Dienst in Munster (Lüneburger Heide) ab, nach vier Jahren als Oberleutnant ist er dort nun Kompanie-Chef und hat etwa 2000 Mann unter sich. Radicke vertritt in den Schulferien den etatmäßigen Hauptmann, etwa wenn dieser im Urlaub oder Einsatz ist. Er sei stolz und dankbar, sagte der CDU-Chef nach der Beförderung. Sein nächstes Ziel ist – der Rang des Majors.
Neuer Fraktionsgeschäftsführer
Apropos Nebenberuf: Die CDU-Fraktion hat nach monatelanger Hängepartie einen neuen Geschäftsführer. Es ist – tata – Markus Leckscheid. Fünf Monate war der Posten vakant, nachdem der Vorstand im Sommer Sven Rickert vor die Tür gesetzt hatte. Nun soll es Leckscheid richten. Das Besondere: Die Fraktion leiht ihn aus der Verwaltung aus. Fünf Stunden pro Woche arbeitet das CDU-Mitglied aus dem Ortsverein Herne-Zentrum – bei der Stadt Herne im Kulturbüro tätig – nun für die Union; sie zahlt der Stadt den Lohn in dieser Zeit. In der Verwaltung sind Abordnungen nichts Neues: Komplett oder teilweise rübergemacht zu Fraktionen haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Beamte. So ist aktuell unter anderem auch Verwaltungsmann Michael Hasler zur SPD ausgeliehen. Er ist dort – Fraktionsgeschäftsführer.
Neuer Scout Lutz Hammer (SPD, l.) postete ein Bild von sich mit Armin Veh auf Instagram. Foto: M.M
Hat auch SPD-Ratsherr Lutz Hammer einen Nebenjob? Er wurde beim DFB-Pokalspiel zwischen Schalke 04 und 1. FC Köln (1:0) im VIP-Bereich der Veltins-Arena gesichtet – und zwar im Gespräch mit Armin Veh, dem neuen Geschäftsführer der Kölner. Sucht Fußball-Fan Hammer, hauptberuflich im Marketing des Herner Bauunternehmens Reckli beschäftigt, nebenbei als Scout Fußballer für den Tabellenletzten? Nötig hätte es der Club.
Neue Freunde Geburtstagskinder: Alexander Vogt (l.) und Thomas Nückel. Foto: OH
Einen ganz speziellen Geburtstag erlebten in dieser Woche die beiden Herner Landtagsabgeordneten Thomas Nückel (FDP) und Alexander Vogt (SPD). Sie genossen das Privileg, sich zu ihrem Wiegenfest mit Themen wie „Zweisprachige Bezeichnung auf Ortstafeln ermöglichen“, dem Gesetz zur Überwachung gefährlicher Personen und nicht zuletzt mit feierlichen Drucksachen zum Landeshaushalt 2018 befassen zu dürfen. Am 20.Dezember – Nückels 55. Geburtstag - und am 21. Dezember – Vogts 39. Geburtstag - tagte nämlich jeweils von 10 Uhr bis in den Abend der Landtag. „Bei Wasser und ohne Brot“ hätten sie ihren Geburtstag mit 199 Gästen, Verzeihung: Abgeordneten im Plenum verbracht, so Nückel. Die Herner machten das Beste daraus und versüßten dem Gegenüber den Jubeltag mit (vergifteten) Geschenken: Vogt überreichte Nückel eine Eisenbahn-DVD – ein Seitenhieb auf die Sozialticket-Farce der schwarz-gelben Landesregierung. Nückel wiederum schenkte Vogt eine Flasche Rotwein Primitivo de Manduria 15.0 – „als Vorschlag, dass sich beide Parteien ja bei der nächsten Wahl bei einem Ergebnis von 15 Prozent treffen könnten“, so der FDP-Politiker.