Herne. . Ein Besuch im Lago wird im kommenden Jahr teurer, im Gegenzug soll das Angebot ausgebaut werden. Das planen die Herner Bäder für 2018.

Besucher der Therme Lago und des Freibads müssen im kommenden Jahr tiefer in die Tasche greifen. Das sagt Revierpark-Chef Lothar Przybyl auf Anfrage der WAZ. Demnach steigen die Preise für Einzelkarten um 50 Cent, Familientickets um bis zu 5 Euro. Im Vergleich mit den Thermen in den Nachbarstädten sei das Lago aber weiterhin vergleichsweise günstig. „Wir erwarten deshalb Besucherströme aus den anderen Revierparks ins Lago“, so Przybyl. Dafür sollen auch neue Angebote sorgen.

Nötig seien die Preisanhebungen, weil weniger Besucher gekommen seien als geplant. Zwar sei die Zahl der Badegäste in diesem Jahr konstant geblieben, der Revierpark hatte aber mit einem Plus von etwa 24 000 Menschen gerechnet. Vor allem die schlechte Freibadsaison habe dafür gesorgt, dass das Ziel nicht erreicht worden sei. Durch die Preiserhöhung will der Revierpark 2018 zusätzlich 64 000 Euro einnehmen. Die Durchschnittseintrittspreise steigen demnach von 10,20 auf 10,60 Euro im Lago und von 4,40 Euro auf 4,60 Euro (Freibad). Zuletzt seien die Ticketpreise Mitte 2015 beziehungsweise Mitte 2016 angehoben worden.

Auch andere Revierparks wollen erhöhen

Im Vergleich mit den fünf anderen Revierparks, aber auch den drei privaten Wellnessanlagen wie Copa Ca Backum (Herten), Maritimo (Oer-Erkenschwick) und Meditherme (Bochum) lägen die künftigen Lago-Eintrittspreise aber noch im Schnitt beziehungsweise sogar deutlich darunter, sagt der Chef der Revierpark GmbH. Viele Revierparks wollten 2018 aber ebenfalls ihre Preise erhöhen — und diese lägen dann zum Teil deutlich über denen im Gysenberg. Deshalb setzt Przybyl darauf, dass Saunafans künftig eher das Lago ansteuern.

Damit im nächsten Jahr mehr Besucher kommen, plant der Revierpark „neue frische Angebote“, sagt Przybyl, darunter Pool-Partys oder Freundinnen-Abende. Außerdem soll ab Frühjahr das textilfreie Angebot samstags ab 21 Uhr gestrichen werden; immer weniger Besucher hätten es genutzt. Stattdessen sollen samstagabends Extra-Angebote wie Klangschalen-Therapien oder Aquafloating Besucher locken. Textilfrei soll es aber wie gehabt in den Saunen zugehen.

Betriebskosten im Lago sind gestiegen

Preiserhöhungen wolle man am liebsten vermeiden, sagt Kai Gera, Verwaltungsratsvorsitzender der Revierpark GmbH. Leider seien die Kosten gestiegen, deshalb sei der Schritt nötig. Der SPD-Ratsherr nennt die Anhebung aber„dezent“. Auch er verweist auf die Thermen im Umkreis: „Die Preise bleiben auf einem mäßigen Niveau“.

Insgesamt schließt der Revierpark dieses Jahr mit einem Minus von rund 1,58 Millionen Euro ab. Das Loch füllen die beiden Träger des Gysenbergs jeweils zur Hälfte: die Stadt Herne und der Regionalverband Ruhr.

Stabile Preise in Südpool und Wananas

Ins neue Wananas kamen in diesem Jahr laut Lothar Przybyl, auch Chef der städtischen Herner Bädergesellschaft, 125 000 zahlende Gäste. Geplant hatte er im ersten Jahr mit 150 000 Besuchern. Grund für die Lücke sei vor allem die einmonatige Schließung im Sommer durch den Algenbefall in mehreren Becken. Für die Grundreinigung des neuen Freizeit-, Vereins- und Schulbads war das Schwimmbad mit kleinem Saunabereich für einen Monat komplett dicht. Zusätzlich seien noch jeweils 20 000 Schwimmer aus Sportvereinen und Schulen ins Bad gekommen. „Das Wananas“, sagt der städtische Bäderchef, „muss sich im zweiten Jahr etablieren.“ Die Preise, fügt er an, sollen 2018 stabil bleiben.

Auch im Südpool in Herne-Süd sollen die Badegäste 2018 nicht tiefer in die Tasche greifen. Zuletzt, sagt Hendrik Peuser aus der Unternehmenskommunikation der Südpool-Betreibers Stadtwerke, seien die Preise für das Hallen- und das Freibad 2010 angehoben worden. Dass an der Bergstraße 2017 im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Gäste gekommen seien, liege „ganz klar“ am Sommer. „Er hat es uns nicht leicht gemacht“, so Peuser.