Herne. . Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub will ein Projekt im zweistelligen Millionenbereich in Herne mitfinanzieren und sucht weitere Sponsoren.
Karl-Erivan Haubs Begeisterung für das Gospel-Projekt Ruhr nimmt eine ganz neue Dimension an. Nachdem der 57-Jährige im Jahr 2007 den Verein zur Förderung des Projekts mitbegründete, will er jetzt eine Stiftung aus der Taufe heben und eine Vision wahr werden lassen, die der Leiterin Christa Merle und den vielen Mitstreitern schon seit Jahren am Herzen liegt: ein eigenes Zentrum, ein Gebäude, in dem die mittlerweile rund 500 Kinder und Jugendlichen tanzen, singen und üben können.
„Wir werden einen zweistelligen Millionenbetrag investieren“, kündigte der Miteigentümer der Unternehmensgruppe Tengelmann am Samstagabend im Kulturzentrum an, wo er mit seiner Ehefrau Katrin und seinen beiden Kindern eines der komplett ausverkauften Weihnachtskonzerte besuchte. Wie viel er aus seiner eigenen Schatulle beisteuern möchte, wollte Haub nicht verraten: „Ich gebe dazu, was nötig ist. Wir suchen auf jeden Fall weitere Sponsoren, hoffen auch auf Unterstützung von Land, Bund und Europa“, erläuterte Haub, der in den USA geboren ist, und, wie er sagte, dort vom Gospel infiziert wurde. Seine Hochzeit fand mit Gospelmusik statt und auch seine Kinder wurden zu Gospelmusik getauft.
Stadt sucht jetzt ein Grundstück
Oberbürgermeister Frank Dudda ist hellauf begeistert: „Ich bin, sehr, sehr angetan von einem Projekt mit derartiger Ausstrahlung, es könnte ein Leuchtturmprojekt für das ganze Ruhrgebiet werden, wie Zollverein.“
Dudda will jetzt alle Hebel in Bewegung setzen, damit die Pläne möglichst schnell umgesetzt werden. Zuerst muss er aber einmal ein geeignetes Grundstück für ein Gebäude finden, in das die Gospel-Jünger dann von der Dannekampschule, in der sie bislang proben, umziehen können. „Es müssen rund 20 000 Quadratmeter Fläche sein“, erklärte Christa Merle. Dudda möchte im kommenden Jahr einen Bauantrag einreichen, „2019 wollen wir eine Baugenehmigung haben.“
Sozialkaufhaus soll angegliedert werden
„Seit seiner Gründung 2001 ist das Gospel-Projekt auf Wanderschaft“, jetzt solle es ein festes Zuhause bekommen, sagt Haub. Das Gebäude soll Räume für Proben und Aufführungen sowie einen Sozialraum erhalten.
Außerdem erhält es, wenn es nach Christa Merle geht, in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz auch ein Sozialkaufhaus, denn: „Wir haben viele Kinder, die aus schwierigen Verhältnissen kommen.“ Ein Sozialkaufhaus angegliedert an das Gospel-Projekt würde sich deshalb anbieten, auch als Treffpunkt. Der Architekt soll, auch das ist Haub wichtig, möglichst aus dem Ruhrgebiet kommen. Zunächst hätten auch andere Städte des Reviers zur Debatte gestanden, „doch wir spüren den Wunsch der Stadt Herne, das Projekt dort zu behalten, wo es entstanden ist“, so Haub weiter.