Erleichterung, Kritik und vereinzelt Zustimmung – so reagierten Bürger auf den Ratsbeschluss zur Erhöhung der allgemeinen Hundesteuer und auf die Reduzierung der geplanten Verfünffachung der Steuer für „gefährliche“ Hunde.

Erleichterung, Kritik und vereinzelt Zustimmung – so reagierten Bürger auf den Ratsbeschluss zur Erhöhung der allgemeinen Hundesteuer und auf die Reduzierung der geplanten Verfünffachung der Steuer für „gefährliche“ Hunde.

„Ich bin einerseits erleichtert, dass ich in Zukunft nicht 696 Euro Hundesteuer zahlen muss“, sagte Daniel Rebusch, Besitzer eines Rottweilerwelpen. Jährlich 250 Euro statt wie bisher 144 Euro muss der Herner künftig für als „gefährlich“ eingestuften Vierbeiner zahlen.

Enttäuscht sei er über das Verhalten von SPD und CDU, so Rebusch zur WAZ. Vertreten gefühlt habe er sich im Rat eigentlich nur von der AfD und der Linkspartei. „Dabei stehe ich eigentlich der SPD nahe“, sagt er. Sehr zwiespältig sei die Rolle von Kämmerer Klee: „Er setzt in Herne die Erhöhung der Hundesteuer und anderer Steuern durch, wohnt aber selbst in Bochum.“

Anstieg von 67 Cent pro Monat

Positiv bewertet Daniel Rebusch dagegen die Ankündigung von Rot-Schwarz, 2018 über eine Reform der Hundesteuersatzung zu sprechen. Wie berichtet, beruft sich die Stadt bei der Frage, welcher Hund „gefährlich“ ist, bisher auf die Listen des umstrittenen Landeshundegesetzes.

„Jedes Bundesland nimmt hier unterschiedliche Bewertungen vor“, sagte CDU-Fraktions-Chefin Bettina Szelag im Rat. Andreas Prennig (Piraten-Alternative Liste) griff eine Forderung von Hundehaltern und -verbänden auf, nach der vor allem Wesensprüfungen und Sachkundenachweise Grundlagen einer Steuererhebung sein sollten.

Auch auf der Facebook-Seite der WAZ Herne wird das Thema kontrovers diskutiert. Als „Sauerei“ bezeichnet Werner Hechler die Steuererhöhung. Christian Piwo zielt auf die Gesamtbelastung der Bürger: „Hundesteuer, Grundsteuer B, Abwasser, Stadtwerke werden teurer. Man könnte den Dudda auch Graf Raffzahn nennen.“ Claudia Nowozin kritisiert die Bewertung von Hunden: „Der Mensch ist gefährlich, nicht der Hund.“ Und Gabri Lawrenz freut sich, dass die Verfünffachung der Hundesteuer vom Tisch ist. Das verhindere, dass viele Hunde im Tierheim landeten. Zustimmung für Stadt und Politik gibt es von Thomas Lösch: „Ich finde diesen Schritt in Ordnung.“ Eine Steuererhöhung der allgemeinen Hundesteuer um acht Euro entspreche einem monatlichen Anstieg von o,67 Euro. Das sei vertretbar.