Herne. . Die FOS 13 des Mulvany-Berufskollegs präsentierte der Jury vier Projekte in der Herner Filmwelt. Eine Bürste gewinnt den Wettbewerb.

Eine Bürste geht um die Welt, zumindest virtuell: Das Team „Cleo Cosmetics“ des Mulvany Berufskollegs entwickelte eine Haarbürste mit Schwammaufsatz, den man auch getrennt in die Waschmaschine stecken kann. Aber nicht nur Kreativität und Innovationsgeist waren wichtig bei der Präsentation in der Herner Filmwelt.

Auch die Vermarktungsstrategie wurde prämiert. Das Gesamtkonzept erhielt knapp vor den drei anderen Präsentationen von der Jury die meistens Punkte: Oberbürgermeister Frank Dudda, Patrick Lenz (Professor an der Fachhochschule des Mittelstandes in Bielefeld), Steuerberater Klemens Herrmann, Sparkassenberater Michael Ullrich und last but not least Schulleiter Thomas Brechtken zeigten sich begeistert von cleveren Geschäftsideen der Schüler aus der FOS13, die ihre vier Projekte in Videoclips bewarben.

Nikolaustütchen für alle Kandidaten

„Start-up at school“ lautete das Projekt zur Gründerwoche des Mulvany-Kollegs, das von der Wirtschaft und auch der WAZ unterstützt wurde. Vier Gruppen entwickelten eigene Geschäftsideen, bei der Preisverleihung am Mittwoch gab’s für Mallia Gluch, Kübra Eker, Oksana Gavrilova und Bianca Schütz vom Team Cleo Cosmetics jeweils 100 Euro zu eigenen Verwendung.

Ein Nikolaustütchen erhielten aber auch die anderen Kandidaten: die Keymember GmbH, die einen Business-Plan für einen Chip gegen das Vergessen von Schlüsseln vorstellte, die MMG Spy Doors GMBH für ihre Haustür mit eingebautem Spionglas und die Magical Mirror GmbH für ihren Monitor-Spiegel als Hilfe beim Shopping von Klamotten. „Es braucht gar nicht so viel, um den ersten Schritt zu gehen“, sagte Patrick Lentz, der die Gelegenheit der Laudatio nutzte, um für seine Fachhochschule zu werben. 500 Gründer habe sie mittlerweile ausgebildet, über 5000 Studenten insgesamt. Der Schritt in die Selbstständigkeit will gewagt werden. „Es gibt Alternativen, man muss nicht Angestellter werden“, sagte Thomas Brechtken, der mit dem Start-up-Projekt „wirtschaftliche Realität erlebbar machen“ möchte.

Gründerlandschaft hat sich verändert

Susanne Stegemann, Teamleiterin im WFG-Startercenter NRW, hob hervor: „Die Gründerlandschaft hat sich auch in Herne unheimlich verändert, viele machen sich aber zuerst neben ihrem Job selbstständig, um es zuerst einmal auszuprobieren.“

Der virtuelle Spiegel für den Kleiderkauf entpuppte sich – auch das ist die wirtschaftliche Realität – leider als Idee, die schon jemand anderes umgesetzt hatte. Und die besondere Bürste? „Ich habe ganz lange überall nachgeschaut, die gibt es noch nirgendwo“, sagte Oksana Gavrilova im Gespräch mit der WAZ. Wer, weiß, womit sich die Welt in Zukunft die Haare bürsten wird?