Herne. . Die kommenden Stars der CDU stellte Jan Böhmerman in „Neo Magazin Royale“ vor. Was der Moderator über Paul Ziemiak sagte.

Steht CDU-Fraktionschefin Bettina Szelag schon wieder vor dem Absprung? Nachdem sie erst im Sommer den Posten von Markus Schlüter übernommen hat? Das mutmaßte am Dienstag Udo Sobieski, Fraktionschef des Koalitionspartners SPD, in der Ratssitzung.

Die „liebe Bettina“ habe da ja eine schöne Bewerbungsrede für Düsseldorf gehalten, kommentierte Sobieski Szelags Haushaltsrede. Hintergrund: Die CDU-Fraktionschefin legte in zehn Punkten dar, wer den Herner Haushalt gerettet habe: die CDU-geführte Landesregierung. „Ein herzliches Dankeschön nach Düsseldorf, lieber Armin Laschet“, sagte sie am Mikrofon. Nächstes Jahr, so hörte man tags drauf im Rathaus, dürfte es wieder schwierig sein, einen ausgeglichenen Haushalt zu präsentieren. Da könnte vielleicht die „liebe Bettina“ gerne wieder den „lieben Armin“ um Hilfe bitten.

Die ehrliche Manuela

Es wird nirgends so viel gelogen wie bei Beerdigungen und vor Wahlen, weiß der Volksmund. In Herne gehen die Uhren etwas anders – zumindest bei Beerdigungen.

15 Politiker, ein gutes Dutzend Stadtmitarbeiter und ein einsamer Pressevertreter trugen am Mittwoch den Betriebsausschuss fürs städtische Gebäudemanagement (GMH) in dessen 99. Sitzung zu Grabe. Der - kein Scherz - am 1. April 2002 gegründete und für alle städtischen Gebäude zustände Eigenbetrieb mutiert bekanntlich zum 1. Januar zum städtischen Fachbereich Immobilien, der GMH-Betriebsausschuss zum Immobilienausschuss.

Die Politik trug das GMH zu Grabe - leider ohne Streuselkuchen.
Die Politik trug das GMH zu Grabe - leider ohne Streuselkuchen. © Ute Schlapbach

SPD-Stadtverordnete Manuela Lukas, Frau der ersten Stunde im GMH-Ausschuss, unternahm in der Sitzung gar nicht erst den Versuch, die Geschichte des rund 400 Mitarbeiter zählenden Gebäudemanagements zur Erfolgsgeschichte umzudichten: Sie hoffe, dass der neue Fachbereich auf „festere Füße“ gestellt werde als das so erwartungsvoll gestartete GMH. Im Anschluss an die Sitzung gab es dann praktisch in einer 100. Sitzung noch ein gemütliches Beisammensein - mit Schnittchen, nicht mit Streuselkuchen.

Der lustige Jan

Nicht mit Schnittchen und Kuchen, sondern mit Zigaretten und Karriere wurde Hernes CDU-Bundestagsabgeordneter Paul Ziemiak in Jan Böhmermanns TV-Format „Neo Magazin Royale“ in Verbindung gebracht. „Die CDU quillt über vor motivierten Supertalenten“, leitete Böhmermanns Sidekick Ralf Kabelka den Beitrag über die kommenden Stars der Union ein. Mittendrin statt nur dabei: Na klar - Paul Ziemiak.

„Dieses Gesicht steht für Zukunft, dieses Gesicht will Angela Merkel das Fürchten lehren“, sagt Jan B. und hält das Foto eines lächelnden Paul Z. in die Kamera. Und Kabelka fügt hinzu: „Er ist der Kettenraucher aus dem Stadtrat Iserlohn. Sein Motto: Abhusten für Deutschland. Politik auf Lunge. #nofilter“. #verylustig (das galt übrigens auch für die Beiträge über die anderen kommenden CDU-Größen Jens Spahn und den 25-jährigen Phillip Amthor aus Meckpomm).

Die wartenden Bürger

Bürgernähe schreibt sich Herne gerne auf die Fahnen. In der Bezirksvertretung Herne-Mitte konnte man zuletzt daran zweifeln, ob die Verwaltung diesem Anspruch immer gerecht wird. Die unter Falschparkern und Elterntaxis leidenden Anwohner der Sackgasse Ingeborgstraße, die zum Tagesordnungspunkt über den Bau der neuen Kita an der Flottmannstraße/Ingeborgstraße in die Sitzung gekommen waren, mussten nämlich gut 40 Minuten länger auf „ihren“ Punkt warten. Auf Vorschlag der Stadt und mit Zustimmung der Politik wurden nämlich zwei andere Tagesordnungspunkte vorgezogen. Begründung: Drei externe Referenten und Planer - die in Herne mit ihren Projekten sicherlich sehr gutes Geld verdienen - müssten dann nicht so lange warten.