Herne. . Die Herner Wirtschaftsförderungsgesellschaft veranstaltete zum zweiten Mal die „Gründungs-Chaoten“. Und hatte wieder die Lacher auf ihrer Seite.

Wer den Schritt in die Selbstständigkeit wagt und sein Unternehmenskonzept vorstellt, sollte bestens vorbereitet sein. Mögliche Finanziers, die mit dem Gedanken spielen, in die neue Firma zu investieren, wollen schließlich wissen, auf was sie sich da einlassen. Eine Power-Point- Präsentation alleine ist nur die halbe Miete. Doch hat man keine Ahnung, was man von sich gibt, ist spöttisches Gelächter programmiert - Zeitverschwendung inklusive. Die Veranstaltung „Gründungs-Chaoten“ hakt genau an dieser Stelle ein und treibt die Sache mit der Power-Point-Präsentation auf die amüsante Spitze.

Etwa 100 Besucher kamen am Dienstagabend auf Einladung der Herner Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) in die Flottmann-Hallen und kriegten sich vor Lachen gar nicht mehr ein; zu absurd die ersponnenen Geschichten, die aus reinem Unwissen entstanden.

Silvia Borkowski hatte sichtlich Spaß an der neuen Version ihrer Gründungsgeschichte.
Silvia Borkowski hatte sichtlich Spaß an der neuen Version ihrer Gründungsgeschichte. © Pöhnert

Selbstsicher Quatsch erzählen

Das Prinzip ist seit einigen Jahren unter dem Begriff Power-Point-Karaoke bekannt. Drei Slam-Poeten versuchen mit einer Power-Point-Präsentation, die sie zum ersten Mal sehen, die Entwicklungsgeschichte von drei erfolgreichen Herner Gründerinnen und Gründern nachzuerzählen. Wie komisch das sein kann, offenbarte die Unternehmensgründung der selbstständigen Logopädin Sandra Fleischer, die absurd verzerrt wurde: „Jemand ist auf diese blaue Kappe festgeschnallt, zur Sicherheit, damit er sich nicht in zwei Häuser verwandelt.“ Da fragt man sich: Was will der Slammer uns damit sagen?

Es ist schon schwer genug, einen roten Faden durch eine Präsentation zu ziehen, um die Adressaten bei Laune zu halten. Diesen spontan entstehen zu lassen, führt unweigerlich ins Chaos, wobei die drei Poeten sich alle Mühe gaben und selbstsicher ihren Quatsch erzählten.

Nach den Vorträgen der Slammer kamen die jungen Gründerinnen und Gründer selber zu Wort und klärten über ihre Schritte in die Selbstständigkeit auf. „Slam-Master“ Jason Bartsch führte gekonnt durch die einstündige Veranstaltung und unterhielt das Publikum mit Wortwitz und seinem souveränen Auftreten.

Joachim Grollmann, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Herne und Initiator dieser Veranstaltung, zeigte sich später im Gespräch mit der WAZ-Redaktion sehr zufrieden mit dem Anklang beim Publikum: „Wir wollen den Gründern nichts beibringen, aber die Leute an das Gründen heranführen. Das heute ist etwas wie eine Marketingveranstaltung, mit der wir motivieren wollen“, so Joachim Grollmann.

>> STARTERCENTER GIBT UNTERSTÜTZUNG

Wer in Herne gründen will, kann sich an das Startercenter NRW im Innovationszentrum wenden.

Neben telefonischen Kontakten und Beratungen führt das Startercenter individuelle Erstberatungen für Existenzgründer sowie für junge Unternehmen durch.

Außerdem gibt es ein umfangreiches Seminarprogramm.

Kontakt: HER 925 388, stegemann@wfg-herne.de; oder HER 925 243, alles@wfg-herne.de