Herne. . Die Pläne für eine Cranger Weihnachtskirmes stoßen auf Zustimmung. Die Stadt verhandelt mit einem Interessenten. Das ist der aktuelle Stand.

  • Pläne zu Weihnachtsmarkt auf Crange stoßen bisher überwiegend auf Wohlwollen bis Begeisterung
  • Vorbehalt: Es gibt Zweifel, ob sich Veranstaltung auf Kirmesplatz für Betreiber rechnen würde
  • Herner Stadtverwaltung hält sich zu konkreten Plänen bislang bedeckt

Wird es schon ab 2018 von Ende November bis zum 31. Dezember eine mehrwöchige Weihnachtskirmes mit Fahrgeschäften, Buden und vielleicht sogar einer Eisbahn auf dem Cranger Kirmesplatz geben? Die am Dienstagabend in der Bezirksvertretung Wanne in nicht öffentlicher Sitzung bekannt gewordenen Pläne stoßen bisher überwiegend auf Wohlwollen bis Begeisterung, aber auch auf einen großen Vorbehalt: Es gibt Zweifel daran, ob sich ein solcher nicht zuletzt auf überregionale Besucher zielender Weihnachtsmarkt für den Betreiber rechnen würde.

Erste Pläne gab es vor vier Jahren

Die Idee für eine Weihnachtskirmes in Crange sei nicht neu, sagt Albert Ritter, Chef des deutschen Schaustellerbundes, auf Anfrage. Bereits vor vier Jahren habe der Verband über ein solches Event-Angebot gesprochen. Vor allem aus finanziellen Gründen sei daraus aber zunächst nichts geworden. Diesmal handele es sich um die Initiative eines einzelnen Schaustellers, betont Albert Ritter.

Nach WAZ-Informationen ist von diesem Schausteller und seinen Partnern für 2018 ein rund fünfwöchiger Weihnachtsmarkt auf dem hinteren Bereich des Kirmesplatzes ins Auge gefasst worden. Dieser soll - außer an Heiligabend und am 1. Weihnachtstag - bis zum 31. Dezember täglich bis 22 Uhr öffnen.

Bezirksbürgermeister Koch: Keine schlechte Idee

Eine Weihnachtskirmes sei für den Herner Weihnachtsmarkt - im Bild die Eröffnung - keine Konkurrenz, weil die Zielgruppe eine andere sei, so Bezirksbürgermeister Ulrich Koch.
Eine Weihnachtskirmes sei für den Herner Weihnachtsmarkt - im Bild die Eröffnung - keine Konkurrenz, weil die Zielgruppe eine andere sei, so Bezirksbürgermeister Ulrich Koch. © Ralph Bodemer

Eine Cranger Weihnachtskirmes sei „keine schlechte Idee“, sagt auch Bezirksbürgermeister Ulrich Koch auf Anfrage. Das gelte umso mehr, wenn ein solcher Markt durch eine große Eisbahn ergänzt würde. Die Bezirksvertretung lege aber großen Wert darauf, dass die Anwohner nicht übermäßig belastet und alle Lärmauflagen eingehalten würden. „Eine Konkurrenz zum Herner Weihnachtsmarkt würde hier aber nicht entstehen“, sagt Koch.

Das sieht Alexander Christian von Stadtmarketing Herne (SMH) genauso. Der von SMH organisierte Markt in Herne-Mitte ziele nicht auf ein Event-Publikum, sagt er.

Die Stadtverwaltung hält sich derweil zu konkreten Plänen für Crange bedeckt, legt aber ausdrücklich Wert auf die Feststellung, dass es sich hier um den Vorstoß eines Privaten handele.

Interessen von Anwohnern im Blick

„Die Stadt kann sich eine intensivere Vermarktung der Veranstaltungsfläche des Cranger Kirmesplatzes vorstellen“, erklärt Stadtsprecher Christoph Hüsken. Interessen der Öffentlichkeit und der Anwohner seien hierbei jedoch grundsätzlich abzuwägen.

Weitere Inhalte könnten zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der laufenden Verhandlungen mit einem Interessenten noch nicht vermittelt werden, so Hüsken.