Herne ist Modellstadt für das Projekt „First Mover für mehr Lebensqualität“. Es sollen Angebote für eine gesunde Lebensweise entwickelt werden.
Er höre es gerne, wenn Herne Erster sei, meinte am Mittwoch Oberbürgermeister Frank Dudda. Allerdings gibt es für den Titel, den die Stadt nun tragen darf, keine Goldmedaille, wohl aber eine erkleckliche Summe an Geld. Exakt 213 400 Euro erhält sie, um ein besonderes Modellprojekt auf den Weg zu bringen. „Herne als First Mover für mehr Lebensqualität“, lautet der Name des Programms, mit dem Herne Vorbild für andere Kommunen werden soll. Wie es der Titel vermuten lässt, dreht es sich um Sport und Bewegung. Das Ziel der Initiative besteht nach Worten von Arndt Winterer, Direktor des Landeszentrums Gesundheit NRW, darin, dass die Bürger auf eine gesunde Lebensweise achten sollen und ihnen entsprechende Angebote unterbreitet werden. Das Institut unterstützt und begleitet die Kommune bei dem Projekt.
Da Herne schon seit langer Zeit sehr aktiv damit befasst sei, für die Bevölkerung die Gesundheitsstrukturen weiter zu entwickeln, war die Stadt erste Wahl, als die Entscheidung anstand, welche Kommune die Vorreiterrolle übernehmen soll, meinte Winterer.
Fachkraft entwickelt Konzepte
Was passiert konkret? „Von dem Geld wird weitgehend eine Stelle finanziert“, erläuterte Dr. Katrin Linthorst, Leiterin der Abteilung Gesundheitsförderung bei der Stadt. Die Aufgabe der Fachkraft besteht darin, ein Konzept zu entwickeln, das einerseits auf die örtlichen Gegebenheiten zugeschnitten ist, andererseits aber auch auf andere Kommunen übertragen werden kann.
Da sich in den Vorbereitungen zeigte, dass man zum Auftakt nicht die gesamte Stadt berücksichtigen kann, sondern sich auf einen Stadtteil beschränken sollte, haben die Gesundheitsexperten im Rathaus nach einem geeigneten Quartier Ausschau gehalten. Wenn nun eine Strategie für Wanne-Süd auf den Weg gebracht wird, dann habe das gute Gründe, hoben Katrin Lindhorst und Dennis Neumann aus der Stabsstelle Zukunft der Gesellschaft hervor. In dem Wohngebiet seien ein Drittel der Bürger Empfänger von Arbeitslosengeld II. Damit sei die Quote hier höher als städtischen Durchschnitt. Das treffe auch auf den Prozentsatz der übergewichtigen Kinder bei der Einschulung zu, der bei 17 Prozent liege. Zudem habe Wanne-Süd mit sieben Kitas, drei Schulen, zwei Parks und vielen Sportvereinen geeignete Strukturen, um Gesundheits- und Präventionsprogramme aufzulegen. Auf drei Jahre ist das Projekt angelegt. Am Ende wird überprüft, ob selbst gesteckte Ziele erreicht wurden.