Herne. . Flüchtlingshelfer aus Herne treffen sich regelmäßig bei Kaffee und Kuchen. Dabei berichten sie über ihre Erfahrungen. So wie diese.
Einige sind noch recht frisch dabei, andere waren schon im Einsatz, bevor die Flüchtlingswelle losging. Ihnen allen gemein ist, dass sie sich um Flüchtlinge kümmern, sei es, dass sie ihnen im Alltag zur Seite stehen oder ihnen Deutschunterricht geben. Vier Mal pro Jahr organisieren Caritas, Eine Welt Zentrum sowie Ehrenamtsbüro und Gesellschaft freie Sozialarbeit als Dankeschön ein gemütliches Beisammensein für die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer. Im Wechsel findet im Café Pluto ein Kaffeetrinken oder ein Frühstück statt – damit auch die Berufstätigen teilnehmen können.
Eine Anerkennung für die Ehrenamtlichen
„Die Treffen sind zum einen eine Anerkennung für die Ehrenamtlichen, zum anderen bieten sie die Gelegenheit, sich auszutauschen und Probleme zu besprechen“, erklärt Monika Staszczak von der Caritas. Im Schnitt nähmen 30 bis 70 Helfer an den Treffen teil. Diesmal waren am Dienstag weniger Gäste da. Das liege zum einen am Regen, zum anderen daran, dass es ausnahmsweise keine Programmpunkte gebe. „Wir haben meist Gäste da, die die Helfer über Angebote informieren – wie die Stadtbibliothek.“ Beim Dankeschön-Kaffeetrinken können sich die Helfer auch Qualifizierungsmaßnahmen für 2018 wünschen.
Auch wenn die Runde etwas kleiner ist, nutzen die Ehrenamtlichen die Chance, um sich auszutauschen. So berichtet das Ehepaar Wolfgang und Wencke Sperr von seinem Engagement. „Wir betreuen seit eineinhalb Jahren eine große Familie aus dem Iran“, sagt Wolfgang Sperr. Die Familie stamme eigentlich aus Afghanistan, sei aber lange im Iran geduldet gewesen. „Die Tochter ist jetzt 18 und sehr tüchtig. Sie dolmetscht für ihre Eltern.“ Letztere bemühten sich sehr, hätten aber Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache. Das Ehepaar Sperr begleitet sie im Alltag, macht aber auch Ausflüge mit der Familie. „Das ist wirklich eine Bereicherung, nur schade, dass man sich nicht noch mehr unterhalten kann“, sagt Wolfgang Sperr. Seine Frau Wencke ergänzt: „Es ist wirklich interessant, wie die Familie miteinander umgeht, so zärtlich und betreuend.“
Seit vier Jahren ehrenamtlicher Deutschunterricht
Waltraud Böhm und Gertrud Hellerbach kommen mit dem Ehepaar Sperr ins Gespräch. Die beiden Frauen geben seit gut vier Jahren Deutschunterricht für Flüchtlinge. Zunächst in einer Einrichtung, mittlerweile einzeln. „Ich habe nicht so rasend viel Zeit“, gibt Waltraud Böhm zu, die Lehrerin an der Hiberniaschule ist. „Aber mein Gewissen sagte, dass ich was tun muss.“