Herne. . Bei den Anmeldungen für die Grundschulen in Herne können nicht alle Wünsche der Eltern und Kinder erfüllt werden. Das ist der Stand der Dinge.

  • Verwaltung hat vorläufige Anmeldezahlen für 21 Herner Grundschulen fürs Schuljahr 2018/19 vorgelegt
  • Nicht alle Elternwünsche können erfüllt werden, es hakt vor allem an drei Schulen
  • Schulen würden nun nach festen Kriterien eine Auswahl treffen, dann werden Eltern informiert

Die Stadt hat die vorläufigen Anmeldezahlen der 21 Herner Grundschulen fürs Schuljahr 2018/19 vorgelegt. Ergebnis: Bisher können längst nicht alle Elternwünsche erfüllt werden. Das gilt vor allem für drei Grundschulen.

Es sind die „üblichen Verdächtigen“, die nach den Anmeldungen einen erheblichen Überhang haben und demnach Viertklässler abweisen müssen: die Schillerschule in Herne-Mitte (plus 23), die Grundschule Eickeler Park (plus 29) sowie die einzige konfessionelle Schule der Stadt, die katholische Grundschule an der Bergstraße in Herne-Süd (plus 17; siehe auch Tabelle).

Herner Kinder haben Vorrang

Die Schulen würden nun nach festen Kriterien eine Auswahl treffen, sagt Martina Trappe vom städtischen Fachbereich Schule. Berücksichtigt werde beispielsweise die Länge des Schulwegs und ob das aufzunehmende Kind bereits Geschwister an der gewünschten Grundschule habe. Herner Anmeldungen hätten grundsätzlich Vorrang gegenüber Anmeldungen aus Nachbarstädten. Außerdem würden auch Härtefälle berücksichtigt. „Das ist aber die absolute Ausnahme“, sagt Trappe. Es sei beispielsweise kein Härtefall, wenn die Eltern berufstätig seien und ein Verwandter in der Nähe der Wunsch-Grundschule wohne.

Wenn es nur einen geringen Überhang gebe, könnten einzelne Klassen noch aufgestockt werden, so Trappe. In Sachen „Klassenstärke“ gilt: maximal 29 Schüler bei Schulen mit einer regulären Eingangsklasse, 28 Schüler bei zwei Eingangsklassen, 27 Schüler bei drei Eingangsklassen und 26 Schüler bei vier Eingangsklassen.

Martina Trappe betont, dass es sich um vorläufige Zahlen handele. So gebe es beispielsweise zurzeit 38 Kinder, die zwar in Herne wohnten, bisher aber an keiner Herner Grundschule angemeldet worden seien. Erst im Frühjahr werde unter die Verteilung der i-Dötze ein Strich gezogen.

Auffällige Entwicklung in Eickel

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© WAZ Grafik

Bei den Anmeldezahlen fällt besonders die Entwicklung an zwei Schulen auf, die nur rund 800 Meter Luftlinie voneinander entfernt liegen: die Grundschule Eickeler Park an der Reichsstraße und die Südschule an der Plutostraße. Die zweizügige Schule am Park muss nach dem derzeitigen Stand 29 Kindern eine Absage erteilen, während die eigentlich dreizügige Südschule zurzeit bei 28 Anmeldungen nur eine Eingangsklasse bilden könnte. Die Stadt geht davon aus, dass auch die Südschule am Ende des Verfahrens zwei Eingangsklassen haben wird.

Solche Entwicklungen wie jetzt in Eickel kämen immer wieder vor, sagt Schulrätin Andrea Christoph-Martini auf Anfrage. Nach welchen Kriterien Eltern Schulen auswählten, lasse sich bisweilen schwer nachvollziehen. Dass Schulen mit einem hohen Migrantenanteil per se schlechtere Karten haben, könne man nicht sagen. So hätten beispielsweise die Claudiusschule und die Josefschule in Wanne einen höheren Migrantenanteil als die Südschule, fürs nächste Schuljahr aber stabile Anmeldezahlen, so Christoph-Martini.

Freude über Beliebtheit der Einrichtung

Irene Hageleit, Leiterin der Grundschule Eickeler Park, freut sich indes über die große Beliebtheit ihrer Einrichtung. Es gibt aber auch eine Kehrseite: Die hohe Zahl der Absagen werde für Enttäuschungen bei Kindern und Eltern führen, sagt sie. „Am liebsten würde ich alle aufnehmen.“ Dafür fehle jedoch der Platz.

Dass die Südschule in diesem Jahr bei den Anmeldungen relativ schlecht abgeschnitten hat, tue ihr leid: „Die Kollegen machen eine hervorragende Arbeit“, sagt sie.