Herne. . Großer Festakt in der Akademie: Das Kinder- und Jugendparlament und die Kinderanwältin feierten jeweils 25-Jähriges. Auch der OB gratulierte.

  • Kinder- und Jugendparlament und Kinderanwältin Bibi Buntstrumpf feiern 25-jähriges Bestehen
  • Bei Festakt in der Akademie Mont Cenis würdigt Oberbürgermeister Dudda Verdienste der Institutionen
  • Auch viele Ehemalige fanden Weg in Bürgersaal der Sodinger Fortbildungsakademie

Die Rechte von Kindern und Jugendlichen stärken – dieses Ziel verfolgt sowohl das Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa) als auch die KinderanwältinBibi Buntstrumpf. Beide haben in diesem Jahr einen besonderen Grund zum Feiern: Sie werden 25. Der Doppelgeburtstag ist am Freitagabend in der Akademie Mont Cenis gebührend gefeiert worden.

Auf der großen 25 konnten im Bürgersaal der Akademie gute Wünsche für die nächsten 25 Jahre verewigt werden.
Auf der großen 25 konnten im Bürgersaal der Akademie gute Wünsche für die nächsten 25 Jahre verewigt werden. © Ralph Bodemer

„Es ist ein tolles Zeichen, dass wir hier in Herne schon so lange bestehen“, sagte Nuray Sülü alias Bibi Buntstrumpf. „Das zeigt auch, wie viel der Stadt an den Rechten der Kinder und Jugendlichen liegt.“ Die Kinderanwältin eröffnete das Programm und lud alle ein, sich auf der großen, weißen 25 vor der Bühne zu verewigen.

Innenhof der Akademie war ein großes Spieleparadies

Wer an diesem Geburtstag im Mittelpunkt stehen sollte, wurde mehr als deutlich: Der Innenhof der Akademie verwandelte sich in ein großes Spieleparadies für Kinder mit Hüpfburg, Riesenschach und vielen Luftballons. Bereits ab dem späten Nachmittag zeigten dann die Jugendlichen des KiJuPas, was sie können. Zwölf von ihnen brachten ein Improtheater auf die Bühne, welches sie in einem Workshop vorbereitet hatten. Durch Stichwörter aus dem Publikum und die Bewegungen des Gegenübers entstanden unterschiedliche Szenen. So wurde aus einem Samurai-Kampf schnell das Suchen nach einer verlorenen Kontaktlinse oder ein Heiratsantrag.

Auch Oberbürgermeister Frank Dudda ließ sich die große Geburtstagsfeier nicht entgehen. Er lobte besonders das vielfältige Engagement des Parlaments: „Es ist toll, mit welchen Themen ihr euch beschäftigt. Es geht zum Beispiel nicht nur um Spielplätze oder Spielstraßen, sondern auch um den Klimaschutz oder das Wahlrecht.“ Das KiJuPa sei wichtig und unverzichtbar. Auch die Kinderanwältin Bibi Buntstrumpf leiste eine unglaublich wichtige Arbeit: „Es geht darum, den Kindern zu sagen, dass sie wichtig sind und sie ernst zu nehmen!“

Zum Abschluss der Feier spielte eine Live-Band

Dass die Arbeit des Parlaments gut ankommt, kann auch Armin Kurpanik bestätigen. Der Stadtmitarbeiter führt seit zwei Jahren die Geschäfte des KiJuPa und hat dort in dieser Zeit eine sehr positive Stimmung erlebt. „Es kommt immer mehr Feedback aus der Politik. Viele wollen uns zum Beispiel zu Veranstaltungen einladen“, sagte er. „Unsere Vorschläge werden da sehr ernst genommen.“

Zum Geburtstag brachte das KiJuPa ein Improtheater auf die Bühne.
Zum Geburtstag brachte das KiJuPa ein Improtheater auf die Bühne. © Ralph Bodemer

Nach dem Improtheater ging es für alle Anwesenden erst mal ans große Buffet. Damit war der Abend aber noch längst nicht vorbei, eine Live-Band sorgte für den gebührenden Abschluss. Bei Musik und Essen hatte dann auch jeder Gast noch genug Zeit, dem KiJuPa und Bibi Buntstrumpf auf der großen 25 ein paar gute Wünsche für die nächsten 25 Jahre mitzugeben.

Warum warst oder bist du im KiJuPa?

Carlotta Ribbe (19)

"Ich wollte unbedingt mitmachen, weil ich schon so viel Gutes gehört hatte. Als ich 2012 in der Schülervertretung war, habe ich auch im KiJuPa angefangen. Bis 2016 war ich  aktiv. Mir haben vor allem die regelmäßigen Sachen gefallen, also zum Beispiel die Organisation einer Kinderdisko. Und natürlich der ,Workshop unter Palmen’. Besonders cool fand ich zum Schluss auch die Diskussion um G8 und G9, weil einen das ja direkt betroffen hat. Da konnte man richtig Dampf ablassen und Politikern sagen, wie man das selbst erlebt.“

Till Vosting (17)

"Ich bin jetzt schon seit neun Jahren dabei. Ich habe also schon in der Grundschule angefangen. Ich habe schnell erkannt, dass damals das Kinder- und heute auch das Jugendparlament sehr wichtig sind und dass es außerdem auch sehr viel Spaß macht. Es ist toll, dass man mit den Aktionen etwas bewegen kann. Deshalb bin ich auch so lange dabei geblieben. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Aktion, bei der wir eine Unterkunft für Geflüchtete besucht und dort Geschenke verteilt haben.“

Darius Ribbe (26)

"Ich fand es immer schon spannend, die Interessen der Schüler zu vertreten. Deshalb habe ich mich 2007 ins KiJuPa wählen lassen. Ich war bis zu meinem Abi 2010 Mitglied. Es ist sehr wichtig, Demokratie zu fördern und junge Leute für Politik zu begeistern. Besonders im Kopf geblieben ist mir das Projekt ,Steine der Erinnerungen’. Da haben wir einen Stein in Gedenken an die Opfer der NS-Zeit gestaltet und den auch selbst nach Auschwitz gebracht. Eine krasse Erfahrung. Ich bin auch weiterhin politisch aktiv, bei den Jusos Herne.“

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