Die Stadt stellt die Weichen für die künftige Grundschullandschaft im Bezirk Sodingen. In einem Punkt gibt es großen Handlungsbedarf.

  • Schülerzahlen nehmen auch in fünf Grundschulen des Bezirks Sodingen bis 2022/23 zu
  • Zahl der Klassen der Schulen in Börnig, Sodingen, Holthausen und Horsthausen reichen aus
  • Bei Modernisierung und Erweiterung der Schulgebäude steht Stadt vor großen Herausforderungen

Der Schulausschuss hat sich am Donnerstag in seiner Sitzung in der Mont-Cenis-Gesamtschule mit der Situation der zurzeit von rund 1050 Kindern besuchten fünf Grundschulen im Bezirk Sodingen auseinandergesetzt. Die Botschaft der Stadtverwaltung: Trotz der auch in Horsthausen, Börnig, Holthausen, Pantringshof und Sodingen durch die Zuwanderung steigenden Schülerzahlen reichen die insgesamt elf Züge (Parallelklassen) pro Jahrgang bis 2022/23 bei einer Klassenstärke von jeweils 25 Schülern aus. Wie im Bezirk Wanne gibt es aber in den Schulgebäuden zum Teil erheblichen Modernisierungs- und Erweiterungsbedarf.

Grundschule Jürgens Hof

Aufgrund der positiven Entwicklung der Schülerzahlen seien in diesem Schuljahr drei Eingangsklassen gebildet worden. Damit sei auch künftig zu rechnen. Räumlich gebe es „erhebliche Defizite“ bei Klassen-, Mehrzweck- und Differenzierungsräumen, so die Stadt. Groß sei der Handlungsbedarf auch beim Offenen Ganztag (OGS). Hier stoße man am Jürgens Hof räumlich an Grenzen, so die Stadt, obwohl die OGS-Quote nur bei 34 Prozent liege (stadtweit: 42 Prozent). Über die neue Schulmodernisierungsgesellschaft sollen voraussichtlich ab 2021 rund 4,5 Millionen Euro in die Horsthauser Schule investiert werden.

Max-Wiethoff-Schule

Die ursprünglich 3,5-zügige Sodinger Schule habe sich in Richtung Zweizügigkeit entwickelt. Das werde auch so bleiben, glaubt die Stadt. Der Pavillon für den Offenen Ganztagsbereich auf dem Schulhof sei marode; eine Sanierung wäre unwirtschaftlich. Ein weiterer OGS-Bereich im ehemaligen Schulkindergarten an der Von-Gluck-Straße soll ebenfalls aufgegeben werden. Auf dem Schulhof könnte ein neuer Vier-Raum-Pavillon für den Offenen Ganztag aufgestellt werden, so das Schulamt. Außerdem sei im Schulgebäude für die OGS ein Umbau im Erdgeschoss erforderlich. Eine zeitnahe Umsetzung hat aus Sicht der Verwaltung Priorität; knapp 3 Millionen Euro sind veranschlagt.

Grundschule Pantrings Hof

Die Grundschule in Pantringshof ist aktuell in allen Jahrgängen einzügig. Laut der städtischen Prognose könnte sich in den Jahren 2019 und 2021 Bedarf für die Bildung einer zweiten Eingangsklasse ergeben, was jedoch durch das derzeitige Raumangebot nicht darstellbar wäre. Und: Eine durchgehende Zweizügigkeit sei an der Grundschule nicht möglich.

Grundschule Vellwigstraße

Die Grundschule Vellwigstraße in Börnig sei „stabil dreizügig“. 2019 könne es zu einem Überhang bei den Anmeldungen kommen, so die Stadt. Die räumlichen Möglichkeiten seien zurzeit durch zwei Vorbereitungsklassen eingeschränkt; auch der Offene Ganztag sei voll ausgelastet.

Grundschule Börsinghauser Straße

Die Zügigkeit der Grundschule Börsinghauser Straße soll zum Schuljahr 2018/19 von 2,5 auf zwei Eingangsklassen reduziert werden, was auch der räumlichen Situation entspreche.

Die Reaktion der Politik

Der Schulausschuss stellte sich einstimmig hinter diesen vom städtischen Fachbereich Schule gesetzten Rahmen. Wie berichtet, will die Verwaltung der Politik schon Anfang 2018 eine Bestandsaufnahme der Grundschulsituation in den Stadtbezirken Herne-Mitte und Eickel vorlegen.