Herne. . Nach Modernisierungen in ihren Wohnungen an der Holsterhauser Straße und am Westring sollen Vonovia-Mieter mehr Geld zahlen. Das sorgt für Ärger.
Das Unternehmen Vonovia hat einen Teil seiner 451 Wohnungen an der Holsterhauser Straße und am Westring „umfangreich modernisiert“, berichtet Sprecherin Bettina Benner. Nun soll ein Drittel der Mieter mehr Geld zahlen. Doch dazu sind nicht alle bereit. Vier Fälle sollen bereits beim Amtsgericht liegen. Fast 20 Mietparteien haben sich beim Mieterverein rechtlich beraten lassen, wie sie mit der Aufforderung der Vonovia umgehen sollen, berichtet Tanja Falke, Juristin des Vereins.
Der Streit dreht sich um die Frage, ob in welchem Umfang Vonovia die Wohnungen auf Vordermann gebracht hat. Der Preissprung, der sich laut Mietspiegel durch eine Modernisierung ergibt, ist beachtlich: Wohnungen, wie sie die Vonovia in den Straßenzügen besitzt, stammen laut Mieterverein weitestgehend aus den 60er Jahren, der Quadratmeterpreis liegt bei 5 bis 5,15 Euro. Würden die Wohnungen erneuert, könne der Eigentümer eine Erhöhung auf einen Betrag zwischen 6,25 und 6,45 Euro vornehmen, erläutert Falke. Das bedeutet, dass auf die Mieter monatliche Mehrkosten von 60, 80 und mehr Euro zukommen können.
Nach Auskunft der Vonovia-Sprecherin wurden in den vergangenen Monaten die Fassaden und die Kellerdecken gedämmt, neue Haustüren eingebaut und die Heizungen weiter optimiert. Wie Tanja Falk erläutert, bemängeln nun einige Mieter, dass aus ihrer Sicht die Vonovia zur Begründung der Mietsteigerung Projekte aufgeführt habe, die aber nicht umgesetzt wurden, unter anderem die Instandsetzung von Badezimmern.
Es wird nach Lösungen gesucht
Die Vonovia-Sprecherin bestätigte auf Anfrage, dass „bislang einige, wenige Einsprüche bei uns eingegangen sind“. Bettina Benner betont aber auch: „Wir suchen jetzt nach Lösungen.“ Während der vergangenen Jahren habe das Unternehmen mehrere Millionen Euro in die Bestände an den beiden Straßen investiert. Allein die drei Gebäude Westring 113,115 und 117 habe man für 630 000 Euro modernisiert. Laut Mieterverein wird sich das Herner Amtsgericht in rund fünf bis sieben Wochen mit den Fällen befassen.