Herne. . Die Bandbreite ist beachtlich: Stücke erzählen von Kinderarmut, kaputten Familien und Vertrauen. Schulen wird pädagogisches Material gestellt.

„Theater zeigt Welten, erzählt Geschichten, zeigt Emotionen und stellt Fragen.“ So bringen die Macher des Spielarten-Festivals ihr Selbstverständnis auf den Punkt. Auch in diesem Jahr zeigt das Festival in acht Städten Nordrhein-Westfalens elf ausgesuchte Theaterproduktionen für Kinder und Jugendliche. Herne ist als Spielort das sechste Mal dabei, auch Düsseldorf, Duisburg, Köln, Mönchengladbach, Paderborn, Pulheim und Viersen spielen zwischen Oktober und Dezember Jugendstücke.

Gastgeber zeigen den „Dachs“ und „Ich bin Jerry“

Heimspiel für das Theater Kohlenpott mit „Ich bin Jerry“.
Heimspiel für das Theater Kohlenpott mit „Ich bin Jerry“. © Ralph Bodemer

In Herne sind fünf Gastspiele konzentriert in der Woche von Montag, 20. November, bis Freitag, 25. November, in den Flottmann-Hallen zu sehen. Flankiert werden sie von zwei Eigenproduktionen des Herner Theaters Kohlenpott. Am Freitag, 17. November, 10 Uhr, und am Samstag, 18. November, 16 Uhr, zeigt dieses zum Festivalstart „Der Dachs hat schlechte Laune“, eine Geschichte über gute und schlechte Stimmungen mit Elementen von Theater, HipHop und Breakdance (ab fünf Jahren). Jugendliche ab 14 Jahren spricht „Ich bin Jerry“ an – mit viel Musik geht es am Montag und Dienstag, 27./28. November, jeweils um 10 Uhr um Vertrauen. Für die Festivalwoche dazwischen will Gaby Kloke als Herner Verantwortliche in den Flottmann-Hallen jeweils um 10 Uhr ein möglichst breites Spektrum präsentieren. In Roland Schimmelpfennigs „Die Biene im Kopf“ gilt es den Alltag zu überstehen – im Flug, wie eine Biene. Einer der Schauspieler in der Produktion des Consol Theaters Gelsenkirchen ist Manuel Moser, der auch in Herne schon oft zu sehen war (Montag, 20. November).

Szene aus „Es schneit Eiderdaunen“.  
Szene aus „Es schneit Eiderdaunen“.  

„Das besondere Leben der Hilletje Jans“ vom echtzeit-theater spielt im 18. Jahrhundert: Ein Waisenmädchen heuert als Junge verkleidet auf einem Schiff an und arbeitet sich bis zum Kapitän hoch (Dienstag, 21.). „Akim rennt“ heißt das Stück der compagnie toit végétal. Es erzählt die Geschichte eines Jungen auf der Flucht und nutzt dabei Objekttheater, Musik, Klänge und Geräusche (Mittwoch, 22. November). Das Theater Marabu thematisiert in „Es schneit Eiderdaunen“ die Trennung der Eltern von Pomme. Das Mädchen bemüht sich, das zerstrittene Paar wieder zusammenzubringen (Donnerstag, 23.) „All about nothing“ von pulk fiction ist ein Stück über Kinderarmut. Zentrale Frage: „Wie werde ich zu der, die ich bin, durch das, was ich habe?“ (Freitag, 24. November).

Material für Vor- und Nachbereitung der Stücke

Optimal findet Gaby Kloke, wenn die Stücke nicht nur im Klassenzusammenhang besucht, sondern auch im Unterricht vor- und nachbereitet werden. Theaterpädagogisches Material wird den Lehrkräften zur Verfügung gestellt. Außerdem gibt es nach jeder Aufführung ein nachbereitendes Gespräch mit dem jeweiligen Theaterensemble. Natürlich sind aber auch theaterinteressierte Einzelpersonen zu den Vorstellungen willkommen.

>>> INFOS ZU DEN TICKETS

Tickets für die Stücke kosten 12 Euro, ermäßigt sechs Euro. Schulgruppen ab zehn Personen zahlen pro Person nur fünf Euro.

Karten können bei Gaby Kloke im Fachbereich Kultur der Stadt Herne bestellt werden, unter HER 16 3097 oder gabriele.kloke@herne.de.

Mehr Informationen über das Festival und alle Stücke auf www.spielarten-nrw.de