Herne. . Rund 120 Bürger aus Röhlinghausen haben sich am Dienstag über den weiteren Umbau des Hüller Bachs informiert. Das erwartet sie.

Es mussten noch mehr Stühle hereingetragen werden, so groß war der Andrang. Rund 120 interessierte Bürger waren am Dienstag der Einladung des SPD-Ortsvereins Röhlinghausen gefolgt, um sich über den aktuellen Stand der Baumaßnahmen zur Renaturierung des Hüller Bachs informieren zu lassen. Der Ortsvereinsvorsitzende Hendrik Bollmann war von dieser Resonanz positiv überrascht: „So viel Publikum zieht eine SPD-Veranstaltung selten.“

Der Projektleiter der zuständigen Emschergenossenschaft, Jochen Wolf, ist bereits seit 1992 mit dem Jahrhundertvorhaben Emscherrenaturierung beschäftigt. Als Projektleiter erklärte er die geplanten Baumaßnahmen am Hüller Bach, der sich über Gelsenkirchen, Bochum und Herne erstreckt. Der Hüller Bach ist mit etwa 8,5 Kilometern der längste Nebenfluss der Emscher im gesamten Ruhrgebiet. Er wird durch einen rund acht Kilometer langen Abwasserkanal von Schmutzwasser entlastet.

Regelmäßige Versammlungen

Die Baumaßnahmen sind in fünf Abschnitte unterteilt. Das Ende der umfangreichen Arbeiten stellte Wolf den Zuhörern für das Jahr 2020 in Aussicht. Geplant seien parallel verlaufene Abwasserkanäle sowie eine „ökologische Verbesserung“ im Bereich der Hofstraße. Im Zuge der Baumaßnahmen würden drei alte Pumpwerke aufgegeben, drei neue entstehen, eines umgewandelt. Auch zwei neue Regenüberläufe seien geplant.

Jochen Wolf, Projektleiter Emschergenossenschaft, informiert auf der Bürgerversammlung über die weiteren Bauabschnitte am Hüller Bach.
Jochen Wolf, Projektleiter Emschergenossenschaft, informiert auf der Bürgerversammlung über die weiteren Bauabschnitte am Hüller Bach. © Thomas Schmidtke

Dabei seien die Maßnahmen einigen „Restriktionen“ unterworfen, unter anderen müsse man Rücksicht auf Kampfmittel, oberflächennahen Bergbau und Versorgungsleitungen nehmen.

Wolf informierte die Anwohner außerdem darüber, dass bei den letzten beiden Bauabschnitten mit viel Lärm und Verkehr durch Baufahrzeuge zu rechnen sei, die auch Dreck verursachten. Ein unabhängiger Gutachter würde sich vor den Baumaßnahmen aufgrund etwaig entstehender Schäden ein Bild vom Zustand anliegender Häuser zu machen.

Die letzte Bürgerversammlung zur „Vorstellung der Planung zum Umbau des Hüller Bachs“ hatte vor drei Jahren stattgefunden. Es soll nun eine Regelmäßigkeit einkehren. Hendrik Bollmann versprach: „Die SPD will die Bürger rechtzeitig mitnehmen.“