Herne. . Im Rahmen der Herzwochen fand am Marienhospital ein Informationsnachmittag statt. Besucher hörten Vorträge und nahmen an Trainings teil.
- Besucher lernen auf anschauliche Weise, wieviel Gramm Fett und Zucker Lebensmittel haben.
- Prof. Dr. Hans-Joachim Trappe. „Über Herzerkrankungen und Behandlungen muss aufgeklärt werden.“
- Bei der Futrex-Untersuchung lassen Patienten ihre individuelle Körperzusammensetzung messen.
Auf einem Tisch im Foyer des Marienhospitals Herne steht eine kleine Flasche Cola, daneben liegen 18 Stücke Würfelzucker. „Wahnsinn!“, sagt eine Besucherin schockiert, „Hätte ich nicht gedacht.“ Neben der Flasche liegen noch andere Lebensmittel: Schokoriegel, Ketchup, Frikadellen.
Die kleine Portion Pommes auf der gegenüberliegenden Seite hat 22 Gramm Fett, das zeigen die Reagenzgläser daneben. Einige sind bis oben voll, andere, wie das neben einem Brötchen, haben kaum Inhalt.
Zu viel Zucker und Fett
Anlass für dieses „Büffet“ sind die Herzwochen der Deutschen Herzstiftung, die bundesweit jedes Jahr im November stattfinden. In Herne hat dazu am Montag ein Informationsnachmittag mit Vorträgen, Trainings und Untersuchungen stattgefunden. Das Thema in diesem Jahr: Herzschwäche.
„Das Wichtigste, wenn es um das Herz geht, ist Information“, sagt Prof. Dr. Hans-Joachim Trappe, Klinikdirektor der Medizinischen Klinik II und Initiator der Veranstaltung in Herne. Dabei sei es egal, ob bereits eine Erkrankung bekannt ist oder nicht, es könne jeden treffen. Über Herzerkrankungen und die Behandlungsmethoden müsse aufgeklärt werden, Vorsorge sei wichtig. „Erst wenn man weiß, was los ist, kann man mit dem Patienten klären, was gemacht werden muss“, so der Professor.
Bewegung dosieren
Immer gut für das Herz ist bekanntlich: Sport. Beim Schnuppertraining konnten interessierte Besucher die Herzsportgruppe näher kennenlernen und ein paar Übungen mitmachen. „Es gibt verschiedene Niveaus, je nach Alter und Erkrankung“, erklärt Übungsleiterin Martina Ries. Die Teilnehmer der Anfängergruppe beispielsweise sitzen aufrecht im Stuhlkreis, Beine fest auf dem Boden, und machen kreisende Bewegungen mit dem Oberkörper. Zwischendurch treten sie mit den Füßen auf den Boden. „Ziel ist es, die Pulsfrequenz zu erhöhen. In so einer Gruppe können die Bewegungen besser dosiert werden als beim Joggen“, so Ries. Eine lange Schlange bildet sich auch vor dem Raum, in dem Futrex angeboten wird. Futrex, so nennt sich die individuelle Messung der Körperzusammensetzung.
Sportwissenschaftler Daniele Cirillo legt dazu einen Schwamm auf den Oberarm von Patientin Ingeborg Markert. Nach nur zehn Sekunden erscheint auf dem Bildschirm eine Übersicht des Wasser-, Fett- und Muskelanteils der 79-Jährigen – Informationen, die die Grundlage bilden können für eine genauere Herzuntersuchung.