Herne. . Innovation City: Experten schlagen die Reduzierung des Energiebedarfs bis 2022 um sieben Prozent vor. Es gibt ein Paket an Maßnahmen.
- Innovation City: Energiebedarf und Treibhausemissionen sollen im Quartier um sieben Prozent gesenkt werden
- Experten präsentieren Stadt Paket mit Maßnahmen, um die Ziele bis 2022 zu erreichen
- Politik begrüßt Vorschläge der Innovation-City-Macher, Ende November wird abgestimmt
In der „Innovation City Herne“ sollen der Energiebedarf und die Treibhausemissionen bis 2022 um sieben Prozent gesenkt werden. Diesen Vorschlag machen die Experten des Planungsbüros, die den Innovation-City-Prozess in Herne begleiten. Dazu sollen in Herne-Mitte und im angrenzenden Altenhöfen Gebäude und Heizungen saniert sowie neue Energieträger genutzt werden.
Am kommenden Dienstag stellen die Projektverantwortlichen vom Innovation-City-Management Oberbürgermeister Frank Dudda ihren über 230-seitigen Abschlussbericht vor. Er listet Maßnahmen auf, wie im Innovation-City-Quartier Herne-Mitte und Altenhöfen – dort leben auf rund 125 Hektar knapp 12 000 Menschen – Energie eingespart und Treibhausgase verringert werden können. Genau das ist das Ziel: Herne gehört zu 20 Innovation-City-Städten im Ruhrgebiet, die nach dem Vorbild Bottrops Klimaschutzprojekte auf den Weg bringen sollen. Im Mittelpunkt steht das Ziel, den Kohlendioxid-Ausstoß zu verringern.
Einsparung des Energieverbrauchs
Das soll durch besagte Einsparung des Energieverbrauchs gelingen. Der jährliche Energiebedarf im Quartier von aktuell 270 000 Megawatt könne um 19 000 Megawatt gesenkt werden, sagen die Experten in ihrem Bericht. Dadurch reduzierten sich die Treibhausemissionen um etwa 7200 Tonnen.
Diese Zahlen seien „realistisch“, sagen die Experten. Dazu sollen Privathaushalte bis 2022 etwa acht Prozent Strom einsparen, 34 neue Photovoltaikanlagen und 20 Solarthermieanlagen sollen gebaut, jeweils 20 Prozent der Gebäude an Fernwärme und Erdgas angeschlossen sowie 15 Gebäude auf Wärmepumpen umgestellt werden. Nicht zuletzt soll die Sanierungsrate bei Wohngebäuden um jährlich drei Prozent steigen.
Haus-zu-Haus-Beratungen und Energielotsen für Fremdsprachler
Um das zu erreichen, schlagen die Experten unter anderem Energieberatungen vor, darunter Haus-zu-Haus-Beratungen, außerdem sollen Infopakete geschnürt, Projekte in Kitas und Schulen durchgeführt und Energielotsen für fremdsprachige Haushalte auf die Reise geschickt werden.
Gibt die Politik in diesem Monat grünes Licht, dann kann die Stadt die Maßnahmen prüfen, anschließend soll es an die Umsetzung gehen. Ulrich Syberg, Sprecher im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung, der am Mittwoch (Rathaus Herne, 16 Uhr) über den Abschlussbericht diskutiert, lobt das Paket als „guten Aufschlag“. Der SPD-Ratsherr ist sicher: „Herne-Mitte wird von Innovation City profitieren“. Die Bürger könnten sich nach dem Motto „Global denken, lokal handeln“ für den Umweltschutz einsetzen, und auch die Unternehmen profitierten durch die geplanten Baumaßnahmen. Allein: Wichtig sei es nun, die Bürger mit ins Boot zu holen: „Das wird echte Kärrnerarbeit.“
CDU-Fraktionschefin Bettina Szelag ist zuversichtlich, dass die sieben Prozent eingespart werden können; Bottrop sei da ein gutes Vorbild. Mitmachen müssten aber alle. Das sei nicht einfach, weil in den Gebäuden etwa auch viele ältere Menschen lebten. Szelag hofft zudem, dass auch das Thema Mobilität eine große Rolle bei Innovation City spielt. Apropos Vorbild: Beginnen könne man hier bei Elektro-Dienstwagen für den OB und die Dezernenten.