herne. . Pascal Krüger ist neuer Vorsitzender der Grünen. Auch beruflich ist der 31-Jährige in Sachen Umwelt unterwegs - für die Evangelische Kirche.

  • Pascal Krüger ist seit zwei Wochen neuer Vorsitzender des Grünen-Kreisverbandes
  • Umweltpolitik ist der Schwerpunkt des 31-Jährigen Eickelers - auch beruflich
  • Der Stadtverordnete arbeitet im Umweltcontrolling des Evangelischen Kirchentages

Der Traum einer jeder Partei – am 14. Juni 2004 ist er für die Grünen in Erfüllung gegangen. Am Tag nach der zusammengelegten Kommunal- und Europawahl marschierte ein 18-jähriger Schüler in einer Freistunde ins Büro der Grünen an der Hauptstraße, um Mitglied zu werden. Gut 13 Jahren später ist Pascal Krüger nicht nur nach wie vor Mitglied, sondern neuerdings auch Vorsitzender des Grünen-Kreisverbandes in Herne.

Das Thema Erneuerbare Energien habe ihn damals besonders interessiert, erzählt er. Die Positionen der Grünen hätten ihn überzeugt. Von der Umwelt- und Klimapolitik ist er bis heute nicht losgekommen: Für die Grünen sitzt er seit 2008 im Umweltausschuss. Und beruflich ist er als Mitarbeiter des Evangelischen Kirchentags fürs Umweltcontrolling der alle zwei Jahre stattfindenden Großveranstaltung - 2019 in Dortmund.

Umweltbeauftragter im Evangelischen Kirchenkreis

Zuvor war Krüger auch schon viele Jahre ehrenamtlich für die Protestanten in Sachen Umwelt unterwegs: zunächst in der Eickeler Gemeinde, seit 2012 als Umweltbeauftragter im Evangelischen Kirchenkreis Herne.

Sind die Grünen heute noch DIE Umweltpartei? „Natürlich“, sagt Pascal Krüger. Aber: Das Thema könnte in der Partei durchaus etwas präsenter sein, räumt der ehemalige Student der Umwelttechnik und des Ressourcenmanagements ein.

Im Einsatz für das Grün und die Bäume auf dem Europaplatz: Über 1000 Unterschriften haben die Grünen bereits gesammelt.
Im Einsatz für das Grün und die Bäume auf dem Europaplatz: Über 1000 Unterschriften haben die Grünen bereits gesammelt. © Barbara Zabka

In schwarzen Farben malt der 31-Jährige die umweltpolitische Entwicklung in Herne. „Grünflächen haben in Herne keinen hohen Stellenwert mehr. Alles wird zubetoniert“, kritisiert Krüger. Die CDU sei der Motor dieser negativen Entwicklung. Mit den SPD-Umweltpolitikern könne man dagegen nach wie vor gut zusammenarbeiten; diese würden aber zu häufig von ihrer Fraktion überstimmt. Hoffnungsvoll stimme ihn die Unterstützung aus der Bevölkerung - mehr als 1000 Unterschriften - beim Kampf um den Erhalt von Bäumen auf dem Europaplatz.

Jamaika: Krüger ist skeptisch

Und wie bewertet der neue Grünen-Vorsitzende die Chancen für ein Jamaika-Bündnis im Bund? „Ich bin eher skeptisch“, sagt er angesichts der jüngsten Wasserstandsmeldungen. Klima, Kommunen und Kinder seien aus Grünen-Sicht die wichtigsten Themen. Wenn die Partei sich in der Klimapolitik nicht treu bleibe, hätte er auch keine Probleme damit, bei einer Grünen-Mitgliederbefragung über die Regierungsbeteiligung mit Nein zu stimmen - „auch wenn das natürlich der Parteispitze schaden würde“. Und dass die Grünen offenbar schon zu Beginn der Verhandlungen von einer Vermögenssteuer abgerückt seien, halte er für einen Fehler.

Von Jamaika zurück nach Herne: Krüger kann sich vorstellen, bei der regulärem Vorstandswahl der Grünen im kommenden Jahr erneut für den Vorsitz zu kandidieren. Das Ergebnis bei der jüngsten Nachwahl dürfte ihn in diesen Plänen bestätigen: Krüger erhielt nur eine Gegenstimme.

>> INFORMATIONEN ZUR PERSON

Nach gut einem Jahr haben die Grünen ihre Doppelspitze komplettiert: Pascal Krüger wurde vor zwei Wochen zum Vorsitzenden und damit zum Nachfolger von Winfried Kohs gewählt, der im September 2016 aus persönlichen Gründen zurückgetreten war (wir berichteten). Co-Vorsitzende ist Susanne Marek.

Krüger ist gebürtiger Eickeler und hat am Gymnasium Eickel sein Abitur gemacht. Heute lebt der 31-Jährige in Herne-Süd.

In den Rat der Stadt rückte Krüger 2012 nach und zog bei der Kommunalwahl 2014 erneut in das kommunale Parlament ein.

Zuvor war er auch schon in der Grünen Jugend aktiv: Von 2005 bis 2011 gehörte er dem Herner Vorstand und zwischenzeitlich auch dem Landesvorstand an.