Herne. . Mit dem Jugendstück „Paul“ erzählen Sefa Küskü und Malina Hoffmann vom Erwachsenwerden. Welche Erfahrungen sie mit dem Regielabor gemacht haben.
- Das Regielabor Theater Kohlenpott gibt jungen Theaterschaffenden die Gelegenheit sich auszuprobieren
- Sefa Küskü und Malina Hoffmann haben zusammen mit vier Darstellern das Stück „Paul“ entwickelt
- Am Wochenende wird es zwei Mal in den Flottmann-Hallen aufgeführt
502 Tage sind zwischen Pauls letztem und Jonas’ erstem Tag vergangen. Die Brüder sind sich nie begegnet, denn Paul ist mit 16 nach einem Unfall gestorben. Jetzt ist Jonas so alt wie Paul damals, und er hat viele Fragen. Die jungen Regisseure Sefa Küskü und Malina Hoffmann haben aus dem Roman des schwedischen Schriftstellers Håkan Lindquist eine einstündige Theaterfassung entwickelt. Mit vier Schauspielerinnen und Schauspielern zwischen 18 und 21 Jahren bringen sie als Regielabor Theater Kohlenpott „Paul“ am Wochenende zweimal auf die Bühne.
Intensive Probenzeit vor der Premiere am Samstag
Proben, Proben, Proben. Die letzten Wochen waren intensiv für die Regisseure wie für die Schauspieler. Auf der Bühne stehen Lilli Gehrke, Rabea Porsch, John Sander und Veronika Wesolowski. Die Mädchen kennen sich aus der jungen Theaterszene im Ruhrgebiet, unter anderem haben alle bei Pottfiction mitgewirkt. John, erst seit einem Jahr im Ruhrgebiet, bringt ebenfalls Theatererfahrung aus kleineren Projekten mit. Insgesamt eine starke Gruppe, wie alle versichern. Unterstützt hat sie als Produktionsassistentin Anna Lotta Iserloh.
„Es ist toll, dass wir der Generation junger Theaterschaffender, die sehr viel Können mitbringen, eine Plattform bieten können“, sagt Schauspieler Till Beckmann, der selbst in einem Jugendclub des Theater Kohlenpott angefangen hat. Das Regielabor habe sehr eigenständig gearbeitet. Sefa Küskü und Malina Hoffmann, beide 20 Jahre alt, bestätigen das. Sefa: „Grundsätzlich machen wir alles alleine, haben aber immer ein Gerüst, an dem wir uns festhalten können.“ Sprich, wenn es mal nicht weiter ging, schaute Theater Kohlenpott-Regisseur Frank Hörner vorbei. Malina: „Er gibt uns Tipps, aber als Vorschläge formuliert.“
Geminsame Regiearbeit hat gut funktioniert
Zusammen Regie zu führen, habe „unglaublich gut funktioniert“, sagen beide. „Wir ergänzen uns sehr gut.“ Auch wenn es nicht ohne Krisen abging, aus denen man aber immer wieder herausfand. Der Anspruch war hoch: Ein „08/15-Theater, das jedem gefällt“ war nicht der Plan. Stattdessen habe man eine „Coming of Age“-Geschichte rund um das Erwachsenwerden, den Tod und das Leben erzählen wollen, auf eine besondere Art: So spielt allein John nur eine Rolle, den Jonas, während die drei anderen sich die weiteren Rollen teilen.
Gelernt haben Sefa und Malina beim Regielabor einiges. Im Umgang mit den Schauspielern und miteinander. Sefa: „Eine große Herausforderung für uns alle.“
>>> TERMINE
Aufführungen Sa, 28. Oktober, 20 Uhr & So, 29., 18 Uhr. Flottmann-Hallen, Straße des Bohrhammers 5. 8/4 Euro.