Herne. . Der Herner Künstler Hans-Jürgen Jaworski stellt ab Sonntag in der Eickeler Johanneskirche aus. Seine elf Arbeiten wurden vom Psalm 23 inspiriert.

  • Herner Künstler Hans-Jürgen Jaworski stellt ab Sonntag in der Johanneskirche Eickel aus
  • „... und ich werde bleiben“ ist sein Bilderzyklus mit elf Arbeiten überschrieben
  • Farben, Linien und Textfragmente verschmelzen in diesen Bildern zu einer Einheit.

Eine Serie von elf Bildern über den Psalm 23 stellt Hans-Jürgen Jaworski ab Sonntag in der Johanneskirche Eickel an der Richard-Wagner-Straße 5 aus. Titel der Ausstellung: „... und ich werde bleiben“. „Ich habe die Bilder immer ganz spontan gemalt“, erklärt er selbst. Dabei hat er den Psalm nie illustriert, sondern sich von den Worten anregen lassen.

Textfragmente in den Bildern enthalten

Der Zyklus fängt an mit „Der Herr ist mein Hirte“ und endet mit „Ich werde bleiben im Haus des Herrn immerdar“. Hans-Jürgen Jaworski hat die sechs Abschnitte auseinandergenommen und auf seine Bilder gebracht. Da tauchen in den einzelnen Werken Textfragmente auf, die aus dem Psalm stammen. Mal sind es einzelne Worte, mal ganze Passagen. Nicht immer sind sie deutlich lesbar. Manchmal sind die Worte nur zu erahnen. In einigen Bildern werden die Worte und Sätze zu gestischen Zeichen. Sie erscheinen als rein grafische Linien, die gegen die Farbe stehen. In solchen Bildern wird die Schrift zur Bewegung im Bild. Worte werden zu dunklen Linien oder Furchen in der Farbe.

Zyklus lebt von den ockerfarbigen Tönen

Die ganze Reihe lebt aus den harmonischen ockerfarbenen Erdtönen. „Der Text hat ja auch etwas Erdverbundenes“, erklärt Jaworski. Selten bricht da mal fast knalliges Grün aus dem farbigen Gleichklang aus. Zwei Bilder scheinen über die blaue Farbe miteinander verbunden. Jaworski trägt auch seine Farben spontan auf. Da bleiben die Pinselspuren bewusst stehen. Farbschichten werden übereinandergelegt oder auch mal so lange ausgemalt, bis der Bildgrund durchscheint. In einigen Bildern tauchen Symbole wie das Kreuz auf. Oder da wird ein Haus mit wenigen Linien angedeutet. Hier ist der Bezug zum Psalm wieder deutlicher.

Kleine Aquarelle in oberer Empore

Farben, Linien und Textfragmente verschmelzen in diesen Bildern zu einer untrennbaren Einheit. Da muss man aber den theologischen Hintergrund nicht wissen oder deuten können, um Gefallen an den Bildern zu finden.

In der oberen Empore der Johanneskirche hat Jaworski den Zyklus durch kleine Aquarelle ergänzt, die in Schweden entstanden sind. Sie erinnern den Betrachter an Landschaften, ohne diese direkt abzubilden. „Es geht in diesen Bildern eher um Stimmungen“, sagt er selbst. Es sind Bilder in eher düsteren Farben mit sparsam angedeuteten Horizontlinien. Wie für diese Jahreszeit geschaffen.

>>> MEHR ZUR AUSSTELLUNG

Die Ausstellung wird Sonntag, 8. Oktober, um 11.30 Uhr in der Johanneskirche eröffnet. Zu sehen bis 10. Dezember (do 15 bis 17 Uhr, fr 10 bis 12 Uhr, so nach den Gottesdiensten). Am 8.10., 29.10, 5.11, 12.11 und 10.12 wird in den Gottesdiensten über den Psalm 23 gepredigt.

>>> INFOS ZUM KÜNSTLER

Hans-Jürgen Jaworski ist 1947 in Gelsenkirchen geboren. Nach dem Theologiestudium arbeitete er bis 2004 in Herne als Theologe und Jugendpfarrer. In den 1970er- und 1980er-Jahren veröffentlichte er Lyrikbände und Schallplatten.

1994 entschied sich Jaworski für die Malerei. Nach seiner Pensionierung hat er sich ganz auf die bildende Kunst konzentriert.

Jaworski ist Mitglied im Herner Künstlerbund, Mitbegründer des Projektes „crikraculum“. Seit 2012 organisiert er Ausstellungen in der Christuskirche Wanne.