herne. . Der Eigentümer hat noch keine Mieter fürs Hertie-Haus gefunden, hält aber am Zeitplan für Projekt „Neue Höfe“ fest. Auch Stadt ist optimistisch.

  • Landmarken hält am Zeitplan für ehemaliges Hertie-Haus fest: Baubeginn soll im ersten Quartal 2018 sein
  • Mieter gebe es noch nicht, aber man sei in konkreten Gesprächen, berichtet der Eigentümer
  • Stadt teilt Optimismus: Vieles deute darauf hin, dass Bauantrag noch 2017 gestellt werde

Der Countdown läuft für die „Neuen Höfe Herne“: Bis zum Jahresende soll der Bauantrag gestellt werden, bis März 2018 sollen die Bauarbeiten im ehemaligen Hertie-Haus beginnen. Das bestätigt der Eigentümer Landmarken auf Anfrage der WAZ. Mieter für die Immobilie kann das Aachener Unternehmen aber noch immer nicht präsentieren. Das gilt auch für einen Hotelbetrieb.

Wie berichtet, hat Landmarken im Juni das Hamburger Büro Maßmann mit der Vermarktung der geplanten Handelsflächen beauftragt. Erfolge können noch nicht verkündet werden: „Wie wir schon häufiger betont haben, sind wir in konkreten Gesprächen, werden aber erst Abschlüsse verkünden, wenn die Mietverträge unterschrieben sind“, so Landmarken-Sprecher Kolja Linden. Auch ein Lebensmittelmarkt sei nach wie vor denkbar, „allerdings ist die Resonanz bisher eher zurückhaltend“.

Ein Fitnessstudio und Wohnungen in den oberen Geschossen seien ebenfalls nach wie vor Bestandteile des Konzepts. Etwas defensiver äußert sich Landmarken inzwischen hinsichtlich der in Herne nicht unumstrittenen Ansiedlung eines Hotels im Hertie-Haus. Während Vorstandsvorsitzender Norbert Hermanns im März im Herner Rathaus von „sehr konkreten Gesprächen“ berichtete, heißt es nun: Ein Hotel könne, müsse aber nicht Teil eines optimalen Nutzungsmixes für diesen Standort sein.

Abschlüsse mit Hotels in Aachen und Münster

Bei zwei anderen NRW-Projekten konnte Landmarken bereits Abschlüsse mit Hotelbetreibern vermelden. Am Hauptbahnhof Münster entsteht bis 2020 ein 196-Betten-Haus der Kette Prizeotel. Und in Aachen baut Landmarken am Stadttheater für Motel One eine Herberge mit 262 Zimmern.

Dass der Standort Herne für Landmarken nach wie vor einen hohen Stellenwert hat, zeigt sich im aktuellen Firmen-Magazin, das sich erneut den „Neuen Höfen“ widmet. In dem Bericht weist das Unternehmen unter anderem darauf hin, dass der Kauf der Immobilie formal erst im Juni durch das Überweisen der Kaufsumme abgeschlossen worden sei.

Die mit der Stadt vereinbarte Rücktrittsklausel sei aber nach wie vor gültig, erklärt Stadtsprecher Horst Martens auf Anfrage. Die Klausel solle gewährleisten, dass die Stadt handlungsfähig bleibe, wenn das Projekt nicht funktionieren sollte. Zu Vertragsdetails hält sich die Stadt nach wie vor bedeckt, betont aber: „Optimismus ist angebracht, denn vieles deutet darauf hin, dass Landmarken schon vor den Weihnachtsferien einen Antrag auf Nutzungsänderung für das Gebäude stellen wird.“

Stadthaus soll im März eröffnet werden

Während die „Neuen Höfe Herne“ bisher nur auf dem Papier als Konzept existieren, läuft es bei dem auf der anderen Seite des Robert-Brauner-Platzes entstehenden Projekt „Stadthaus“ inzwischen nach Plan: Voraussichtlich im März 2018 soll das ehemalige Stadtwerke-Haus eröffnet werden. Das sagt Heinrich Beestermöller als Vertreter des Investors Wirtschaftstreuhand AG auf Anfrage.

Wie berichtet, entsteht in der zwischenzeitlich völlig entkernten Immobilie ein Nutzungsmix aus Gastronomie, Dienstleistung und Wohnen. Auch die WAZ wird mit Redaktion und Leserladen von der Markgrafenstraße in das neue Stadthaus einziehen.

Die zeitliche Verzögerung um mehrere Monate sei auf die Umsetzung der Brandschutzbestimmungen zurückzuführen, so Beestermöller. Auch fürs Café Extrablatt im Erdgeschoss gibt es eine neue Ansage: Nicht wie geplant bereits am 1. Januar, sondern voraussichtlich Ende Februar soll der Gastronomiebetrieb starten.