Herne. . Der Samstagsmarkt in Wanne-Süd soll geschlossen werden – diese Gerüchte sind im Umlauf. Das sagt Bezirksbürgermeister Martin Kortmann dazu.
- In Wanne-Süd gibt es Gerüchte, der Samstagsmarkt an der Langekampstraße sei gefährdet
- Bezirksbürgermeister Martin Kortmann bezog Stellung: Markt bleibt erhalten
- Mit Eröffnung des Technischen Rathauses könne man über Markt in der Woche nachdenken
Gerüchten, der Samstagsmarkt in Wanne-Süd werde geschlossen, ist Bezirksbürgermeister Martin Kortmann am Samstag entschieden entgegengetreten: Davon sei man weit entfernt, stellte der SPD-Politiker klar.
Der Markt an der Ecke Langekampstraße/Am Solbad, eine kleine Ansammlung von etwa ein halben Dutzend Ständen, möge etwas versteckt liegen. Gefährdet sei er aber nicht, berichtete Kortmann dem „Arbeitskreis Märkte“, einer Runde, die sich dreimal im Jahr trifft, um Kosten und Erfolge mit Politikern, Markthändlern und Bezirksbürgermeistern zu besprechen. Der Bezirksbürgermeister hofft sogar auf weitere Kunden, da jetzt das Technische Rathaus in der ehemaligen Heitkamp-Zentrale an den Start geht; 400 städtische Mitarbeiter finden dort ihre neuen Schreibtische. Man könne deshalb darüber nachdenken, einen Markttag in der Woche einzuführen, so Kortmann. Ein Indiz für den Erfolg des Marktes sei sicher, dass Fischhändler Odermann und die Fleischerei Sabel ihre Stände noch immer dort aufschlügen. Auch Uwe Odermann, neben Brunhilde Sabel Marktsprecher in Wanne-Süd, kann sich die Gerüchte nicht erklären: „Der Markt läuft super, ich bin hier sehr zufrieden.“
Immer gut gefüllt
Er lobt die Kundenbindung, teilweise kämen Kunden aus Gelsenkirchen und Herten. „Zahlen kann ich schlecht nennen, aber es ist immer gut gefüllt. Es gibt einen schnellen Kundendurchlauf, dadurch, dass man Autos direkt am Markt parken und seinen Einkauf rasch erledigen kann“, sagt Peter Bange, der Marktmeister. Und tatsächlich: Trotz des Regens waren am Samstagvormittag die Stände nie ganz leer.
Einer von Odermanns Kunden holt sich jeden Samstag sein Katerfrühstück bei ihm ab – Seelachs. „Man kennt sich hier“, sagt der Fischhändler. Einige Kunden besuchten den Markt schon seit über 40 Jahren, und der wöchentliche Plausch sei vielen wichtig, so Odermann. Sein Geschäft sei 125 Jahre alt, Brunhilde „Brunni“ Sabel stehe seit 48 Jahren in Wanne-Süd, davor die Familie ihres Mannes. Woher die Schließungsgerüchte kommen, kann sich keiner erklären, vielleicht sei die Ausdünnung des Marktes aber ein Grund. Früher, erinnern sich die Händler, habe es noch Käse-, Geflügel- und Blumenstände gegeben.
Konkurrenz durch Discounter
Ihr Problem seien die Discounter mit ihren langen Öffnungszeiten, niedrigen Preisen und neuen Technologien. Ein Markt sei früher der einzige Garant für „lokal, frisch, fair und biologisch“ gewesen, heute biete das jeder Supermarkt an – sie erfüllten diese Versprechen aber nicht unbedingt, sagt Toni Wawreczko von „Toni’s Backstube“; er hat noch mit Martin Kortmann die Schulbank gedrückt.
Ein Treffpunkt sei ein Discounter keinesfalls. Das meint auch Rentner Otto Mossolff. „Es ist hier so schön hier und unterhaltend“, sagt der 90-Jährige. Auch wenn das Angebot früher größer gewesen sei: „Sehen Sie zu, dass das hier erhalten bleibt“, appelliert er .