herne. . Die Stadt will rund ums Marien Hospital den Parkraum bewirtschaften, um Anwohner vor Fremdparkern zu schützen. Das stößt auch auf Vorbehalte.

  • Stadt plant die Einführung einer Parkraumbewirtschaftungszone rund ums Marien Hospital in Herne-Süd
  • Vorgesehen sind Anwohnerparkregelungen, Parkscheinautomaten und Parkdauerbegrenzungen
  • Bürger fordern: Klinik müsste als Hauptverursacher der Probleme stärker in Pflicht genommen werden

Was lange währt, wird endlich Parkraumbewirtschaftung: 2014 hat der Rat auf Antrag von SPD und CDU einstimmig die Erarbeitung eines Parkraumkonzepts für Herne auf den Weg gebracht. Anlass für die rot-schwarze Initiative war die Zunahme von Bürgerbeschwerden über Engpässe beim Parken vor allem im Umfeld von Klinikstandorten. Nach langem Vorlauf hat die Stadt am Mittwochabend den Startschuss für die konkrete Umsetzung gegeben.

Bürgerinfo zur Parkraumuntersuchung: Rund 80 Anwohner und Politiker drängten sich in dem Saal im Gemeindezentrum der katholischen Kirchengemeinde Herz-Jesu.
Bürgerinfo zur Parkraumuntersuchung: Rund 80 Anwohner und Politiker drängten sich in dem Saal im Gemeindezentrum der katholischen Kirchengemeinde Herz-Jesu. © Ralph Bodemer

Im Gemeindezentrum von Herz Jesu an der Düngelstraße stellten die Stadt und das beauftragte Büro Quinta die Analyse der Gesamtsituation und Pläne für eine neue Parkraumbewirtschaftungszone vor. Rund ums Marien Hospital am Hölkeskampring in Herne-Süd soll diese entstehen. Drei verschiedene Bewirtschaftungsformen sind – je nach Belastung der jeweiligen Straße – geplant: Anwohnerparken, Parkdauerbegrenzungen (Parkscheibe) und Parkscheinautomaten. In allen drei Varianten dürfen Anwohner gegen Zahlung einer jährlichen Verwaltungsgebühr – im Gespräch sind 30 Euro – ohne zeitliche Begrenzungen dort parken können.

Der Handlungsdruck durch „Fremdparker“ ist in diesem Bereich besonders groß, wie die Resonanz am Mittwochabend zeigte: Rund 80 Anwohner und Politiker drängten sich in dem Saal, um sich über Pläne zu informieren und ein erstes Feedback zu geben. Und das fiel in zahlreichen Wortmeldungen kritisch bis ablehnend aus.

Mitarbeiter der Stadt und des Büros Quinta stellten die Pläne im Gemeindezentrum von Herz Jesu an der Düngelstraße vor. Links: Quinta-Mitarbeiterin Miriam Bollens, Mitte: Verkehrsdezernent Karlheinz Friedrichs.
Mitarbeiter der Stadt und des Büros Quinta stellten die Pläne im Gemeindezentrum von Herz Jesu an der Düngelstraße vor. Links: Quinta-Mitarbeiterin Miriam Bollens, Mitte: Verkehrsdezernent Karlheinz Friedrichs. © Ralph Bodemer

In den Fokus rückte vor allem das Marien Hospital, das nach Meinung von Anwohnern als Hauptverursacher der Parkplatzprobleme stärker in die Pflicht genommen werden müsste. Die Stadt sehe das zwar ähnlich, signalisierte Verkehrsdezernent Karlheinz Friedrichs. Aber: Die Klinik habe alle rechtlichen Vorgaben erfüllt und die erforderliche Zahl an Parkplätzen geschaffen. Man könne die Elisabeth-Gruppe nicht zwingen, ein Parkhaus zu bauen. Die Stadt setze aber darauf, dass der Druck auf die Klinikleitung steigen werde, wenn die kostenlosen Stellplätze im Umfeld wegfielen.

EvK und Anna-Hospital im Blick

Wie geht es weiter? Nach Auswertung und gegebenenfalls Berücksichtigung der Fragen und Anregungen von Bürgern für die Zone Herne-Süd (siehe auch Kasten) muss die Politik entscheiden. Im nächsten Schritt sei geplant, die Bereiche um das Evangelische Krankenhaus an der Wiescherstraße und um das St.-Anna-Hospital in Wanne zu untersuchen, so die Stadt am Donnerstag zur WAZ.

Außerdem sollen die bereits in den 90er Jahren eingerichteten Parkraumbewirtschaftungszonen in der Herner Innenstadt auf den Prüfstand gestellt werden. Der Bereich um die Wanner Rheumaklinik habe für die Verwaltung dagegen nicht „erste Priorität“, so Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Nachfrage der WAZ.

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Die Stadt hat Analyseergebnisse und Pläne fürs Parkraumbewirtschaftungskonzept Herne-Süd auf ihre Homepage www.herne.de gestellt. Zu finden ist dort auch eine Karte mit der vorgesehenen Bewirtschaftungsform für einzelne Straßen.

Fragen und Anregungen können gerichtet werden an: tiefbauamt@herne.de