herne. . Was macht die geheimnisvolle Anziehungskraft mancher Menschen aus? Die Referentin näherte sich dem Thema anhand einiger Prominenter.
Was ist Charisma? Was macht einen charismatischen Menschen aus? Diesen Fragen ging Referentin Christiane Deters am Mittwochabend in einem kenntnisreichen, aber auch authentischen Vortrag im voll besetzten Literaturhaus Herne Ruhr auf den Grund.
Psychologische Ratgeber und Tipps gibt es viele, der Markt boomt. Aber Christiane Deters hebt sich deutlich aus dieser Fülle ab: Sie wirkt ungekünstelt, unverstellt. Sie predigt keine neuen Weisheiten der Wissenschaft.
„Charisma wird einem von anderen zugeschrieben“
Am Beispiel von bemerkenswerten Persönlichkeiten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts versucht sie, bestimmte Merkmale fest zu machen, die Menschen charismatisch wirken lassen. Ausgangspunkt ihrer Überlegungen ist die These des bekannten Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Das heißt, jeder Mensch sendet ständig durch seine bloße Präsenz Kommunikationssignale aus. Und Deters betont: „Charisma kann man nicht besitzen, es wird einem von anderen Menschen zugeschrieben.“
Selbst-Vertrauen, Selbst-Verantwortung und Selbst-Bewusstsein macht sie als einen wesentlichen Faktor aus; eine Persönlichkeit, die diese Eigenschaften vorlebte, war ihrer Ansicht nach Apple-Gründer Steve Jobs. Ebenfalls wichtig seien klare Ziele, die sogar die Form einer Vision annehmen könnten. Damit habe Martin Luther King Menschen berührt. Begeisterungsfähigkeit sei eine Eigenschaft gewesen, mit der Barack Obama Menschen mitreißen konnte.
Körpersprache und Stimme prägten Lady Di
Mit seiner Beziehungskompetenz habe Willy Brandt in anderen Menschen die besten Saiten zum Klingen gebracht. Durch Körpersprache, Stimme und Erscheinungsbild habe Lady Diana eine außergewöhnliche Wirkung erzielt. Werte, Aufrichtigkeit und Glaubwürdigkeit habe Mutter Teresa anderen Menschen vorgelebt und damit ziehe auch Joachim Gauck noch seine Mitmenschen in seinen Bann.